Schweiz stürzt auf Gleichstellungsindex ab

Die Schweiz verliert im WEF-Gleichstellungsindex acht Ränge und fällt aus den Top-20. Verschlechterungen gab es im Wirtschafts- und Bildungsbereich.

Global gesehen verringerte sich der Abstand zwischen den Geschlechtern im vergangenen Jahr nur minimal.
Global gesehen verringerte sich der Abstand zwischen den Geschlechtern im vergangenen Jahr nur minimal. - Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz belegt im Gleichstellungsindex des WEF nur noch Rang 21.
  • Österreich stürzte noch deutlicher ab und bleibt nur knapp in den Top-50.
  • Angeführt wird das Ranking von Island, Norwegen und Finnland.

Die Schweiz hinkt bei Gleichstellungsfragen den besten Ländern hinterher. Dies zeigt der diesjährige Gleichstellungsindex des Weltwirtschaftsforum (WEF): Die Schweiz rutscht von Rang 13 auf Rang 21 ab. Vor allem im Wirtschafts- und Bildungsbereich gab es im Vergleich zu anderen Ländern eine deutliche Verschlechterung.

Aufgrund des Abrutschens im Ranking liegt die Schweiz nun hinter Ländern wie Südafrika, Ruanda, den Philippinen oder Moldau. Einen noch grösseren Absturz erlebte Österreich, das 26 Ränge einbüsste und neu auf dem 47. Platz rangiert. Angeführt wird das Ranking erneut von Island, gefolgt von Norwegen, Finnland, Neuseeland und Schweden.

Frauenstreik
Beim Frauenstreik am 14. Juni wurde mehr Gleichstellung gefordert. - keyston

Deutschland hingegen rückt auf Rang sechs vor. Grund dafür sind die fast ausgewogene Geschlechterverteilung in der Bundesregierung und der leicht angestiegene Frauenanteil unter parlamentarischen Abgeordneten.

Deutschland verbesserte sich um vier Plätze, obwohl die wirtschaftliche Schere zwischen den Geschlechtern im vergangenen Jahr weiter aufging. Bei den Löhnen verschlimmerte sich die Benachteiligung von Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen weiter. Das WEF wies ausserdem darauf hin, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen mit 29 Prozent auf den Wert von 2018 zurückgefallen sei. Positiv bewertet wurden die sehr hohen Gleichstellungswerte im deutschen Bildungs- und Gesundheitswesen.

Global gesehen verringerte sich der Abstand zwischen den Geschlechtern im vergangenen Jahr nur minimal. Sollte sich die Welt weiterhin so langsam in Richtung Gleichstellung bewegen, werde sich die Lücke zwischen Frauen und Männern erst in 131 Jahren schliessen, berechnete das WEF.

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