YB – Lunde: «Fassnacht ist ein Phänomen – mehr Pech für YB!»
Zwei Runden vor der Winterpause belegt YB Platz drei. Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde sagt: «Der Heimsieg gegen Luzern war wichtig – aber da muss noch mehr kommen!»

Das Wichtigste in Kürze
- YB lässt auf das 1:0 gegen Lille einen 2:0-Sieg über Luzern folgen.
- Lars Lunde fordert aber mehr Konstanz bei den Bernern für den Angriff nach ganz oben.
- Torschützen-Leader Christian Fassnacht ist aus Sicht des Nau.ch-Kolumisten ein «Phänomen».
Mein Plan mit den vier Punkten aus den beiden Auswärtsspielen gegen Servette und Sion ist nicht aufgegangen. Am Ende holt YB einen Zähler, lässt auf ein 4:4-Spektakel in Genf eine schwache Leistung beim 0:2 im Wallis folgen.

Aber die Reaktion ist geglückt: Mit den beiden Siegen gegen Lille und am Sonntag gegen Luzern kann man in beiden Wettbewerben wichtige Zähler holen.
Und das, ohne zu glänzen: Vor allem beim 2:0-Sieg in Luzern tritt YB nicht so auf, wie ich es mir zu Hause eigentlich wünschen würde.

Klar: In beiden Spielen hält die Defensive die Null. Aber trotzdem kommen die Gegner zu mehreren Chancen.
Lunde: «YB kann sich auf Phänomen Fassnacht verlassen»
Vor allem der FCL setzt die YB-Abwehr vor mehr Probleme, als ich erhofft hatte. Zumal die Innerschweizer vor allem in der Startphase das bessere Team waren. Das darf den Young Boys zu Hause eigentlich nicht passieren.
Doch wir können uns zum Glück unter anderem auf Christian Fassnacht verlassen. Er ist ein Phänomen: Phasenweise sieht man ihn überhaupt nicht, dann trifft er wieder. Mit elf Toren führt er sogar die Torschützenliste an.

Zurück zu den Leistungen. YB fehlt nach wie vor die Konstanz. Ich bin sicher: Gerardo Seoane ist noch nicht zufrieden mit dem, was sein Team zeigt. In der Winterpause wird er bestimmt weiter an der Spielweise seines Teams feilen.
Lobenswert: Seoane traut sich auch, gegen den FCL den 19-jährigen Rhodri Smith zu bringen. Der Aussenverteidiger feiert sein Startelf-Debüt – endlich wieder ein Eigengewächs. Dafür hoffe ich vermehrt auf Startelf-Einsätze von Dominik Pech. Der junge Tscheche gefällt mir.
Lars Lunde
1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau.
Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.
Bis heute ist der 61-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit 2024 auch Nau.ch-Kolumnist.

Das Gute an der aktuellen Ausgangslage: In der Super League überzeugt kein Team konstant, YB hat trotz schwankenden Leistungen nur fünf Punkte Rückstand auf Leader Thun. Da ist noch alles drin – doch dafür müssen die Leistungen konstanter werden.
Lars Lunde: «Das muss der Anspruch von YB sein»
Vor allem muss YB einen Weg finden, auch gegen tief stehende Teams zu Chancen zu kommen. Das war schon gegen Sion ein Problem – und muss in den letzten beiden Partien des Jahres besser werden.

Zuerst wartet das Heimspiel gegen GC. Der Tabellenvorletzte spielt manchmal attraktiven Fussball, hat aber ein junges Team. Ich erwarte einen klaren Heimsieg und damit einen schönen Jahresabschluss im Wankdorf.
Der letzte Gegner 2025 wird dann aber eine grössere Herausforderung: Der FC Lugano ist in einer guten Phase, zudem ist es im Tessin immer schwierig.
Doch da sind wir wieder beim Thema Konstanz: Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir auch auswärts gegen ein gutes Team für ein Ausrufezeichen sorgen. Das ist der YB-Anspruch.
Hopp YB!













