Schweiz erfasst Corona-Sequenzen neu auf einer zentralen Plattform

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Bern,

Ziel ist es, die Überwachung der Corona-Virusvarianten und die internationale Forschung zu unterstützen.

Ein Labormitarbeiter bereitet Sars-CoV-2-Proben zur Genomsequenzierung vor: Allein im August wurden schweizweit mehr als 5600 Sequenzen analysiert.
Ein Labormitarbeiter bereitet Sars-CoV-2-Proben zur Genomsequenzierung vor: Allein im August wurden schweizweit mehr als 5600 Sequenzen analysiert. - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Dreimal pro Woche sendet die Plattform die Sars-CoV-2-Informationen an das BAG.
  • Das könne etwa helfen, das Profil einer neu auftretenden Mutation zu bestimmen.

Neu führt eine Plattform alle in der Schweiz erhobenen Coronavirus-Gensequenzen zusammen. Ziel ist es, die Überwachung der Virusvarianten und die internationale Forschung zu unterstützen. Die aus Sequenzierungen gewonnenen Daten seien nur aussagekräftig, wenn sie so rasch als möglich koordiniert und standardisiert vernetzt würden, teilte das Schweizer Institut für Bioinformatik (SIB) am Mittwoch mit.

Die Infrastruktur mit dem Namen Swiss Pathogen Surveillance Platform (SPSP) soll dies, nahezu in Echtzeit, garantieren. Auf der Plattform werden die ermittelten Coronavirus-Sequenzen unter anderem mit dem Datum und Ort des PCR-Tests sowie Geschlecht und Alter der getesteten Person gekoppelt.

Dreimal pro Woche sendet die Plattform die Sars-CoV-2-Informationen an das Bundesamt für Gesundheit (BAG). In Kombination mit anderen Informationen wie Hospitalisierungen und Symptome liesse sich etwa das Profil einer neu auftretenden Mutation bestimmen, hiess es in der Mitteilung.

Aus fast allen Kantonen Sequenzen eingegangen

Die bisher eingegangenen Sequenzen stammten aus fast allen Kantonen. «Das bedeutet, dass neue Varianten kaum eine Chance haben, unentdeckt zu bleiben», sagte SPSP-Verantwortliche Aitana Lebrand vom SIB.

Die anonymisierten Genomsequenzen speisen zudem internationale Datenbanken, um die Forschungsgemeinschaft weltweit in ihrer Arbeit zu unterstützen. Solche öffentlich zugänglichen Datenbanken helfen Forschenden etwa, die Pathogenität verschiedenster Virusvarianten zu bestimmen oder Impfstoffe und Behandlungen zu entwickeln.

Vor der Corona-Pandemie zielte die Schweizer Plattform darauf ab, multiresistente Bakterienstämme zu überwachen.

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