Die Zahl der täglichen Neuinfektion mit dem Coronavirus liegt wieder unter 1000, die Lage in den Spitälern entspannt sich. Das BAG informiert live aus Bern.
Point de Presse des BAG zum Coronavirus.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals seit August meldete das BAG am Freitag weniger als 1000 Neuinfektionen.
  • Das Personal der Intensivstationen kann angesichts der sinkenden Zahlen aufatmen.
  • Das BAG informiert im wöchentlichen Point de Presse über die neuesten Entwicklungen.

Der wochenlange Trend sinkender Corona-Zahlen wurde gebremst. Zwar meldete das BAG am Freitag erstmals seit Anfang August weniger als 1000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Auch die Auslastung der Spitäler ging zurück.

Doch der Rückgang sei deutlich gebremst worden, warnt Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung beim BAG, an der Pressekonferenz. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen:

- «Es ist eine Tendenz zu einer Plafonierung, zu einer Stabilisierung der Zahlen auf hohem Niveau erkennbar.» In einigen Kantonen im Alpenraum nehme die Zahl der Neuinfektionen bereits wieder zu, sagte Mathys. Von einer definitiven Trendumkehr wollte er aber noch nicht sprechen. Er bezeichnet die epidemiologische Lage weiterhin als ungünstig.

Coronavirus-Testzelt
Coronavirus: Solche Testzelte wie hier am Bahnhof Bern sind überall in der Schweiz zu sehen. - Nau.ch

- Das Tempo der Impfkampagne habe zugenommen auf rund 30'000 Impfungen pro Tag. Das BAG geht gemäss Mathys davon aus, dass pro 50 Impfungen eine Hospitalisierung verhindert werden könne. Ausserdem zeigten die Daten, dass die Impfung nicht nur Erkrankungen verhindere, sondern eben auch die Zirkulation des Coronavirus.

- Die Vorgaben für die Testcenter sollen weiterhin von den Kantonen kommen. Doch aufgrund von Hinweisen zu Qualitätsmängel bei Anbietern sollen die Kantone die Vorgaben überarbeiten und die Kontrollen intensivieren.

Erwarten Sie eine schnelle Zulassung der Booster-Impfung?

- Bezüglich Booster-Impfung «wird die Schweiz sicher nicht einfach der Empfehlungen der EMA folgen», so Mathys. Die EU-Arzeimittelbehörde hat Auffrischungsimpfungen mit dem Biontech-Impfstoff genehmigt. Die Schweiz prüfe derzeit eine Ausweitung der Zulassung und die Diskussionen, für wen eine solche Auffrischung sinnvoll sei, liefen.

Hier finden Sie das Protokoll zur Medienkonferenz

14.37: Die Zertifikats-Tests sind nicht meldepflichtig, daher werden diese vom BAG auch nicht ausgewertet, gibt Mathys zum Schluss noch zu Bedenken. Die aufgeführten 30'000 bis 35'000 Tests pro Tag beziehen sich nur auf Abklärungen, ob eine Person tatsächlich positiv ist. «Daneben werden 600'000 Tests pro Tag gemacht, rein nur um Zertifikate zu erlangen.»

14.35: Im Kanton Bern seien bisher noch kein Test-Center geschlossen worden, so Nartey. Auch sonst sei ihr kein solcher Fall bekannt.

14.31: Wie sieht es aus bei Onlinetest, da dort keine Fachpersonen vor Ort sein können? Der Bund prüft, ob diese so beibehalten würden, so Mathys.

14.30: Nur Nasenabstriche performen deutlich schlechter als Rachen-Abstriche, so Mathys. Falls sich das als Problem erweisen sollte, würde eine Anpassung diskutiert werden.

14.25: Wer darf Zertifikate ausstellen? Linda Nartey: «Meines Wissens sind das nur Ärzte, Apotheker und Laborleiter.» Die Vorgaben seien in der Verordnung geregelt.

14.21: Wie lange die Gültigkeit des Zertifikats für Genese bleibe, müsse die Schweiz mit der EU mitziehen, wenn das Zertifikat in ganz Europa gültig sein soll. Man sei im engen Austausch. Ausschlaggebend bleibe aber die wissenschaftliche Evidenz.

14.20: Wird die Schweiz wie die EU eine Booster-Impfung zulassen? «Wir werden sicher nicht einfach der Empfehlungen der EMA folgen», so Mathys. Doch die Schweiz prüfe eine Erweiterung der Zulassung.

14.18: Es beginnt die Fragerunde: Lässt die Wirkung der Impfung bereits nach? «Dass die Wirkung mit der Zeit nachlässt, das ist langsam bekannt», so Mathys. Die Zunahme von Geimpften in den Spitälern hänge mit der höheren Impfrate zusammen. Es sei aber noch schwierig zu sagen, ob die Wirksamkeit zurückgehe.

Experten des Bundes informieren zum Coronavirus

14.11: Linda Nartey, Kantonsärztin Bern, spricht über die Coronatests, die seit dieser Woche kostenpflichtig sind. Grundsätzlich seien günstige Tests willkommen, sofern sie alle Anforderungen des Bundes und des jeweiligen Kantons erfüllten. Doch in manchen Kantonen seien Hinweise auf Mängel bei der Qualitätssicherung festgestellt worden.

Coronavirus
Linda Nartey, Kantonsärztin Bern, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte VKS, spricht an einem Point de Presse zum Coronavirus, 29. September 2021, in Bern. - Keystone

Die Kantone müssen nun die Anforderungen prüfen, um sicherzustellen, dass Qualitätsstandards eingehalten werden. Die Kantone intensivieren nun die Kontrollen für alle Testcenter und könnten diese auch schliessen lassen.

Die Nachfrage nach dem alternativen Impfstoff von Johnson & Johnson sei aktuell «bescheiden». Die kantonalen Impfangebote würden laufend angepasst, sagte Nartey. In allen Institutionen biete man nun auch den Impfstoff von Johnson&Johnson an.

14.00: Zu Beginn gibt Patrick Mathys einen Überblick über die neuesten Zahlen. Der Rückgang habe sich verlangsamt, es gehe langsam auf eine Stabilisierung der Infektionen zu. Auch die Analyse des Abwassers zeige, dass sich bald eine Stabilisierung auf relativ hohem Niveai einstellen könnte. In einigen Kantonen im Alpenraum nehme die Zahl der Neuinfektionen bereits wieder zu, sagte Mathys.

Am stärksten kursiere das Coronavirus bei der jungen, mobilen Bevölkerung, also bei den 10- bis 19-Jährigen.

Derzeit sind rund 70 Prozent der Intensivplätze belegt, die Belastung durch Covid-Patienten bleibe aber weiterhin hoch. Die Situation auf den Intensivstationen bleibt laut Mathys damit weiter angespannt.

Coronavirus
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, Bundesamt für Gesundheit BAG, äussert sich an einem Point de Presse zur Covid 19 Situation, am Dienstag, 12. Oktober 2021, in Bern. - Keystone

Die Impfgeschwindigkeit habe wieder zugenommen. Nach wie vor seien der grosse Teil der Patienten in den Spitälern nicht geimpft. Das zeige, dass die Impfung weiterhin gut schützt.

Ausserdem zeigen Daten der Kantone, dass die Impfung auch die Zirkulation des Coronavirus hemmt. Kantone mit tiefer Impfraten weisen eine höhere Zahl an Infektionen auf, als solche mit hoher Quote.

Die epidemiologische Situation müsse in der Schweiz weiterhin als negativ angesehen werden, schliesst Mathys ab.

Folgende Fachleute nahmen teil:

- Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, Bundesamt für Gesundheit BAG.

- Linda Nartey, Kantonsärztin Bern, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte VKS.

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