SBB stoppen Tests mit akustischen Warnsignalen nahe Winterthur ZH
Die SBB stellt den Betrieb ihrer akustischen Warnanlage für Wildtiere ein, die Kollisionen mit Zügen verhindern sollte.

Die SBB werden eine Testanlage mit akustischen Warnsignalen auf der Strecke zwischen Winterthur ZH und Stein am Rhein SH nicht mehr länger betreiben. Die Anlage hätte gemäss dem Unternehmen Wildtiere vor herannahenden Zügen warnen und Kollisionen verhindern sollen.
«Die Anlage wird nicht weitergeführt» schrieb die Medienstelle der SBB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und bestätigte damit einen Artikel im «Landbote» vom Dienstag. Von Herbst 2020 bis Frühling 2024 hatte das Bahnunternehmen zwischen Gütighausen und Dätwil sowie zwischen Ossingen und Waltalingen eine «bioakustische Wildtierwarnanlage» getestet.
Diese imitierte gemäss den SBB Tierlaute, die Wildtiere mit einer natürlichen Gefahr in Verbindung bringen. «Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass die Warnung der Wildtiere mit arteigenen Lauten grundsätzlich möglich ist», schrieb die Medienstelle weiter. Um die Anlage auch an anderen Orten zu betreiben, hätte es jedoch technische Verbesserungen gebraucht.
Zukunft des Projekts ungewiss
Die Ausrüstung weiterer Streckenabschnitte im SBB-Netz sei deshalb aktuell nicht geplant. «Um die vorhandenen Mittel effizient einzusetzen, konzentriert sich die SBB auf geschützte Arten wie Amphibien», hiess es vom Unternehmen weiter.
Zudem sei die Anzahl der Kollisionen von Wildtieren mit Zügen gering. Bei Ausbauten oder Erneuerungen von Bahnstrecken seien in den letzten Jahren vermehrt Wildtierpassagen errichtet worden.