SBB testet jetzt Verbesserungen am FV-Dosto
Die SBB testet mit dem Hersteller Alstom einen FV-Dosto-Zug mit neuen Drehgestellen und ohne Wankkompensation, um den Fahrkomfort zu verbessern.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB testet einen FV-Dosto-Zug mit neuen Drehgestellen für besseren Fahrkomfort.
- Der Umbau der Drehgestelle könnte ab Ende 2026 starten.
- Die Kosten liegen im hohen zweistelligen Millionenbetrag.
Die SBB testet gemeinsam mit Hersteller Alstom einen FV-Dosto-Doppelstockzug ausgerüstet mit umgebauten Drehgestellen und ohne Wankkompensation. Dadurch soll die Laufruhe des Zuges und damit der Fahrkomfort verbessert werden, hiess es in einer Mitteilung.
Der Fernverkehr-Doppelstock-Zug FV-Dosto wird vom 29. April bis 6. Mai 2025 von Zürich nach Velim in Tschechien überführt. Dort wird der Zug in einem Testzentrum mit umgebauten Drehgestellen ausgerüstet, wie die SBB am Dienstag mitteilte.
Das Testzentrum verfüge über die nötigen Voraussetzungen für das Testen der Entgleisungssicherheit und der Federung des Zugs.
Möglicher Umbau der FV-Dosto-Flotte ab Ende 2026
Im Sommer 2025 soll der Zug dann in die Schweiz zurückkehren. Dort werden verschiedene Tests auf dem Streckennetz im Hinblick auf Fahrkomfort, Betrieb und Zulassungsfähigkeit durchgeführt.
Im Herbst 2025 entscheidet die SBB dann darüber, ob alle Züge umgebaut werden, hiess es weiter.
Ein späterer Umbau der FV-Dosto-Flotte würde in der Schweiz durchgeführt. Bei einem Umbau könnte die gesamte restliche Flotte im Rahmen einer ordentlichen Revision umgebaut werden.
Dieser würde voraussichtlich Ende 2026 starten und wäre Anfang der 2030er-Jahre abgeschlossen, schriebt die SBB.
Der Umbau der Drehgestelle würde die SBB schätzungsweise einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Wobei die umgebauten Drehgestelle im Unterhalt voraussichtlich günstiger wären als diejenigen mit Wankkompensation.
SBB investierte 1,9 Milliarden Franken
Die Bundesbahnen hatten im Jahr 2010 Bombardier (heute Alstom) mit der Beschaffung von 62 neuen Doppelstockzügen für den Fernverkehr beauftragt. Kostenpunkt: 1,9 Milliarden Franken.
Die Einführung des neu entwickelten Dosto-Zugs ab 2018 war von zahlreichen technischen Pannen und Verzögerungen begleitet.
Anfangs klemmten Türen, das Betriebssystem stürzte ab und Heizungen sowie die Klimaanlagen sorgten für Ärger. Passagiere klagten zudem, dass es in den Waggons teilweise unangenehm rüttle.
Bis heute ist zudem das WC-Problem nicht vollständig gelöst. Immer wieder stinkt es im Zug und an den Bahnhöfen nach Fäkalien.