SBB muss über 400 Züge auf Asbest untersuchen
Das heute verbotene Asbest wurde auch für die Dichtung von Zügen der SBB verwendet. Die Bahngesellschaft forciert nun Untersuchungen. Günstig sind diese nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB untersucht über 400 Züge bis 2030 auf Asbest.
- Die Kosten belaufen sich auf 1,4 Millionen Franken allein für die Untersuchung.
- Es besteht keine Gefahr für Passagiere oder Mitarbeitende durch das gebundene Asbest.
Seit 1990 ist der Baustoff Asbest in der Schweiz verboten. Und das aus gutem Grund.
Wenn die Fasern eingeatmet werden, können sich diese auf der Lunge festsetzen. Die Folge: Chronische Entzündungen oder sogar tödlicher Krebs.
Asbest könnte bei Verschrottung freigesetzt werden
Wegen der gesundheitlichen Risiken versucht man, vor 1990 eingesetzten Asbest aufzuspüren. So nun auch bei den Zügen der SBB, wie «CH Media» berichtet. Dies soll der SBB bei Reparaturarbeiten sowie der Verschrottung der Züge helfen.
Zwischen 2026 und 2030 nimmt die Bahn mehrere Tausend Proben. Über 400 Personenzüge will die SBB auf Asbest und andere Belastungen wie gefährliche Chlor- und Kohlenwasserverbindungen sowie Schwermetalle prüfen.
Die möglichen Asbest-Züge sind noch bis in die 2030er-Jahre im Einsatz.
Unter Verdacht stehen der Intercityzug EW IV oder der Pendelzug DPZ. Auch der Regiozug NPZ Domino oder die Loks des Typs Re 420 könnten belastet sein – ebenso wenige Eurocity-Züge.
Asbest kostet die SBB Millionen
Kostenpunkt für die Untersuchung: 1,4 Millionen Franken.
Nach deren Abschluss entscheidet die SBB, wie sie die Züge sicher instandhalten kann und später sicher verschrotten kann. Dafür soll ein Schadstoffsanierungs- und Entsorgungskonzept erarbeitet werden, für dessen Konzept 3,5 Millionen Franken vorgesehen sind.
Für die Passagierinnen und Passagiere oder die Mitarbeitenden besteht aber keine Gefahr, betont die SBB gegenüber «CH Media». Asbest lauert unter anderem in Dichtungen in nicht-zugänglichen Bereichen. Zudem sind die Fasern gebunden, wodurch keine Gefahr einer Freisetzung besteht.
Jährlich erkranken 120 Personen wegen Asbest
Asbest wird die Schweiz auch weiterhin beschäftigen. In diesem Sommer sicherte das Parlament zusätzliches Geld für Asbest-Opfer zu. Beiträge der Schweizerischen Unfallversicherung Suva sollen so in einen Entschädigungsfonds fliessen.
Laut Bundesrat erkranken jährlich rund 120 Personen an sogenannt bösartigen Mesotheliomen, weil sie eine krebserregende Menge an Asbestfasern eingeatmet haben.















