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Roche baut Mega-Fabrik für 700 Mio. in den USA – Trump besänftigen?

Simon Binz
Simon Binz

Basel,

Will der Pharma-Riese damit Donald Trump besänftigen? Roche kündigt den Bau einer Mega-Fabrik für 700 Millionen Dollar in den USA an.

Donald Trump Roche
Sein Plan scheint aufzugehen: Donald Trump will die Pharmakonzerne der Schweiz mit Zoll-Drohungen zu Milliarden-Investitionen in den USA bewegen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Roche investiert 700 Millionen Dollar in eine neue Produktionsanlage in den USA.
  • Die Anlage soll über 1900 neue Jobs schaffen und nicht nur für den US-Markt produzieren.
  • Mit hohen Investitionen hoffen die Schweizer Pharmakonzerne, Trump zu besänftigen.

Roche setzt ein klares Zeichen: In den USA entsteht eine neue Produktionsanlage für Medikamente gegen Stoffwechselerkrankungen. Besonders die Entwicklung von Präparaten gegen Fettleibigkeit hat für den Konzern höchste Priorität.

Das Projekt kostet 700 Millionen Dollar, soll bis 2029 fertiggestellt werden und über 1900 neue Arbeitsplätze schaffen. Das teilte Roche am späten Montagabend mit.

In der Mitteilung heisst es ausserdem, dass die Anlage nicht nur für den US-Markt produzieren wird. Auch internationale Lieferungen sollen demnach dort abgedeckt werden.

Können die Pharmakonzerne mit Investitionen hohe Zölle abwenden?

Hintergrund ist auch die angespannte Handelssituation: Präsident Donald Trump hatte der Pharmaindustrie Zölle von bis zu 250 Prozent angedroht. Mit hohen Investitionen wollen Roche und andere Schweizer Pharmakonzerne offenbar den US-Präsidenten besänftigen.

Schon im April wurde bekannt, dass Roche in den kommenden Jahren insgesamt 50 Milliarden Dollar in den USA investieren will.

Auch Novartis reagierte auf die jüngsten Drohungen aus den USA: In den nächsten fünf Jahren will das Basler-Unternehmen in den Vereinigten Staaten 23 Milliarden Dollar investieren. Der Konzern plant den Bau von sieben neuen Fabriken, um die Produktion wichtiger Medikamente innerhalb der USA sicherzustellen.

Was bringen die Investitionen von Roche und Novartis?

Ob die Investitionen von Roche und Novartis tatsächlich zu einem milderen Vorgehen der US-Regierung gegenüber der Schweiz führen, bleibt abzuwarten. Roche-Präsident Severin Schwan reiste kürzlich mit Vertretern des Bundesrats und führenden Wirtschaftsvertretern nach Washington, um den Weg dafür zu ebnen.

Die Schweizer Industrie blickt währenddessen besorgt auf die Entwicklungen. Swissmem, der Branchenverband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, warnt, dass das US-Zollregime Zehntausende Arbeitsplätze in der Schweiz gefährden könnte.

Roche USA Donald Trump
Der Präsident von Roche, Severin Schwan, will Donald Trump mit Milliarden-Investitionen in den USA besänftigen. - Keystone

Zwar sind aktuell nur etwa zehn Prozent der Schweizer Exporte von den neuen Zöllen betroffen. Und die Pharmaindustrie ist bisher ausgenommen. Ökonomen rechnen jedoch, dass anhaltende Handelshemmnisse das Wachstum der Schweizer Wirtschaft langfristig um ein Drittel bis zur Hälfte bremsen könnten.

Kommentare

User #3594 (nicht angemeldet)

Was macht ein Pausenhofrüpel, wenn ein Schuldkind ihm das eigene Znüni-Geld gibt? Er kommt wieder.

User #1807 (nicht angemeldet)

Die SVP erhielt den US-Präsidenten, den sie sich wünschte 🤣🤣🤣 Nicht zu woke, gerade richtig 🤣🤣🤣🤣🤣🤣

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