Roche pusht Alzheimer-Kandidaten voran
Roche präsentiert auf dem AAIC-Kongress in Toronto beeindruckende Fortschritte in der Alzheimer-Forschung.

Roche treibt seine Alzheimer-Pipeline mit Hochdruck voran. Am diesjährigen Alzheimer Kongress AAIC in der kanadischen Metropole Toronto präsentiert der Pharmakonzern einige Daten aus seiner Forschungspipeline und kündigt an, zulassungsrelevante Studien starten zu wollen.
Wie Roche am Montag mitteilte, werden auf dem Kongress die neuesten Ergebnisse der laufenden Phase-Ib/IIa-Studie Brainshuttle vorgestellt. Die Daten zeigten weiterhin eine schnelle und robuste Reduzierung der Amyloid-Plaques. Das Besondere an diesem Wirkstoff ist, dass er die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Er gelangt deshalb einfacher ins Hirn, wo er eigentlich gebraucht wird.
Bislang hat Trontinemab durch seine Wirksamkeit überzeugt. So hat der Kandidat Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid rasch und vollständig abgebaut. Wie erste frühe Forschungsprogramme gezeigt haben, konnte bei den meisten Patienten kein Beta-Amyloid mehr nachgewiesen werden. Beta-Amyloid gilt als Treiber dieser Demenzerkrankung.
Aber Trontinemab hat bisher noch mehr bewirkt. Bei Patienten, die bislang damit behandelt wurden in den Tests, hat die Arznei auch das Niveau weiterer Proteine gesenkt, die mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden. Hierzu zählt etwa Tau.
Roche plant den Start zulassungsrelevanter Studien
Nicht zuletzt dank dieser Daten planen die Basler nun den Start zulassungsrelevanter Studien mit dem Kandidaten. Der Start dieser sogenannten Phase-III-Programme TRONTIER 1 und 2 ist im weiteren Jahresverlauf geplant. Darin soll Trontinemab bei Patienten mit frühen Alzheimer-Symptomen eingesetzt werden.
Gleichzeitig planen die Basler noch eine zulassungsrelevante Studie mit dem Kandidaten bei Patienten, bei denen das Risiko eines kognitiven Abbaus besteht. Ziel dieser Studien sei es, das Fortschreiten der Krankheit bis zum Auftreten von Symptomen möglicherweise zu verzögern oder zu verhindern.
Darüber hinaus stellt Roche Vorträge zu dem Alzheimer-Test Elecsys pTau217 in Aussicht. Dieser leicht zugängliche Bluttest liefere vergleichbare Ergebnisse wie PET-Scans und Liquoruntersuchungen. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat den Test vor einem Jahr bereits als bahnbrechendes Medizinprodukt eingestuft. Der Test werde auch in den TRONTIER-Studien zum Einsatz kommen.