Reto Nause: «Werde Kaufentscheide radikal überdenken»
Die US-Zölle von 39 Prozent sorgen bei vielen Menschen in der Schweiz für Unverständnis. Mitte-Politiker Reto Nause will deswegen gar seinen Konsum überdenken.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem US-Zollhammer diskutiert die Schweiz unter anderem über Gegenmassnahmen.
- Eine Möglichkeit sei es, den Konsum anzupassen, sagt Mitte-Politiker Reto Nause.
- Der Berner Nationalrat ruft zu einem bewussten Kaufverhalten auf.
Seit Donnerstag sind die US-Zölle auf Schweizer Exporte in Kraft: Präsident Donald Trump hat die Eidgenossenschaft mit Abgaben von 39 Prozent belegt. Damit gehört die Schweiz zu den am stärksten betroffenen Handelspartnern.
Auch eine Reise von Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin in die USA konnte nichts mehr an der Einführung ändern.
Die hohen Zölle für die Schweiz kamen für viele überraschend. Es stellt sich die Frage, wie man hierzulande auf den sogenannten Zollhamer von Donald Trump reagieren sollte.
Im Fokus stehen weitere Verhandlungen mit Zugeständnissen an die USA. Aber auch Gegenmassnahmen werden diskutiert.
Reto Nause will Kaufentscheide «radikal überdenken»
Solche Gegenmassnahmen könnten auch schon auf privater Ebene beginnen. Dieser Ansicht ist zumindest der Berner Mitte-Nationalrat Reto Nause.
Auf X schreibt er: «Ich finde es unwürdig, wie wir von den USA derzeit behandelt werden. Meine privaten Kaufentscheide werde ich deshalb radikal überdenken.»
Ich finde es unwürdig, wie wir von den USA derzeit behandelt werden. Meine privaten Kaufentscheide werde ich deshalb radikal überdenken. Die Masse der Schweizer Konsumenten kann vielleicht eine Reaktion auslösen. Kauft bewusst! Zollhammerstaaten sind unsympathisch!
— Reto Nause (@RetoNause) August 7, 2025
Zumindest indirekt ruft der ehemalige Berner Sicherheitschef auch andere Konsumentinnen und Konsumenten dazu auf, weniger US-Produkte zu kaufen: «Die Masse der Schweizer Konsumenten kann vielleicht eine Reaktion auslösen.»
«Kauft bewusst! Zollhammerstaaten sind unsympathisch!», so der Appell von Reto Nause.
Cédric Wermuth (SP) will keine F-35 kaufen
In den Kommentaren erntet der Nationalrat gemischte Reaktionen. Einige finden die Idee gut, andere zweifeln daran, dass diese Wirkung zeigen würde.

In einem ganz anderen Kontext hat beispielsweise auch SP-Co-Präsident Cédric Wermuth gefordert, auf US-Produkte zu verzichten. Er sprach sich nämlich gestern gegenüber Nau.ch für einen Stopp der Beschaffung der F-35-Kampfjets aus.