Reise-Quarantäne für Geimpfte und Genesene könnte bald fallen

Der Bundesrat diskutiert die Abschaffung der Reisequarantäne, wie das Bundesamt für Gesundheit bestätigt. Grund dafür ist wohl das in letzter Zeit massive Lobbying der Reisebranche. Es fanden in den letzten Wochen diverse Gespräche zwischen Bundesräten und der Reisebranche statt. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag».

Reisen ist zwar erlaubt, jedoch mit vielen Unannehmlichkeiten und Hürden verbunden. In vielen Ländern muss man erst in Quarantäne, was dazu führt, dass die Nachfrage in diesen Gebieten am Boden ist. Auch, da Rückreisende aus Gebieten auf der Risikoliste des BAG in der Schweiz ebenfalls in Quarantäne müssen.

Auf der diese Woche aktualisierten Liste stehen bald neu die Malediven oder Costa Rica.

Doch mit dem Fortschritt bei den Impfungen scheint die Möglichkeit diesen Sommer am Strand zu liegen immer näher. Auch die Reisebranche habe aus dem Innendepartement (EDI) von Alain Berset positive Signale erhalten.

In Deutschland wurde die Reisequarantäne für Geimpfte und Genesene, die aus einem Risikoland zurückkehren, bereits aufgehoben. In der Schweiz wurde zwar die Kontaktquarantäne für Geimpfte und Genesene aufgehoben, die Reisequarantäne besteht jedoch noch immer.

Das Bundesamt für Gesundheit argumentiert in dieser Thematik damit, dass Rückkehrer ansteckendere Mutationen in die Schweiz mitbringen können. Ein Argument, dass viele Schweizer vor den Kopf stösst.

Dies, da Länder nicht aufgrund der Anzahl Mutationen auf der Risikoliste sind. Sondern aufgrund der Anzahl Neuinfektionen in einem Land. Nach einer Anfrage und einem Artikel des «Tagesanzeigers» hat das BAG die Begründung für die Reisequarantäne auf ihrer Webseite angepasst.

Das BAG rät noch immer von Reisen ab, die nicht unbedingt notwendig sind. Doch Europa-Reisen könnten diesen Sommer tatsächlich auch ohne Quarantäne möglich sein. Die Reisebranche rechnet mit einem Ansturm auf Destinationen wie Zypern, Mallorca oder der Türkei. Das Herumreisen in mehreren Ländern wird voraussichtlich praktisch unmöglich sein.

Wer mit dem Flugzeug in die Schweiz zurückreist, muss einen neuen PCR-Test vorweisen können. Die Organisation der Tests im Ausland ist nicht immer ganz einfach. Deshalb bieten grössere Reiseveranstalter Pakete an, in denen bereits PCR-Test inbegriffen sind. Damit kann man Geld und hauptsächlich Zeit sparen.

Doch wie gut die Kontrolle dieser PCR-Tests verläuft, ist fraglich. Denn oft fühlt sich niemand verantwortlich die Testergebnisse auch wirklich zu kontrollieren. Eigentlich wäre dies in der Verantwortung der Airlines.

Es gibt jedoch immer wieder Berichte von Passagieren, die ihre Tests nicht vorweisen mussten. Allem Anschein nach fehlt das Personal, um eine gut organisierte Kontrolle durchzuführen. Dies ist vor allem für Reisende, die sich strengstens an die Vorschriften halten, unbefriedigend.

Wer eine Reise für den Sommer buchen will, muss sich auf spontane Änderungen und Anpassungen gefasst machen.