Protestaktion in Bern wegen Restaurant-Schliessung
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen einer Lärmklage wurde der Aussenbereich des Restaurants Chun Hee eingeschränkt.
- Der Entscheid der Berner Behörden hat den Betreibern die Existenzgrundlage entzogen.
- Am Donnerstag versammelten sich aus Solidarität mehrere Demonstranten vor dem Chun Hee.
Nach der Schliessung aufgrund der Corona-Massnahmen hätte das Restaurant Chun Hee in Bern gerne seine Türen wieder geöffnet. Doch wegen einer einzigen Lärmklage muss die Kult-Beiz in der Berner Altstadt seine Türen für immer schliessen.
Diese hat dazu geführt, dass die Betreiber ihren Aussenbereich vor den Lauben signifikant einschränken mussten. Der Entscheid der Berner Behörden habe Wirtin Eve Angst und ihrem Lebenspartner die Existenzgrundlage entzogen! Das erklärte sie Ende Mai gegenüber Nau.ch.
Am Donnerstagabend versammelte sich nun aus Solidarität das Gastrostreik-Kollektiv zu einem Protest-Picknick vor dem Chun Hee. «Wir protestieren gegen die Gesetzeslage, die es Einzelpersonen ermöglicht, Gastrobetriebe zu schliessen und dass so Arbeitsstellen verloren gehen», sagt Nicoletta Hartung, Mediensprecherin vom Gastrostreik-Kollektiv und Barkeeperin bei «Les Amis».
Trotz des schlechten Wetters rund 100 Teilnehmende
«Wir erwarten von der Politik anwendbare Gesetze, die es Gastrobetrieben ermöglichen, nicht auf Gnaden der Anwohner zu existieren.» Dass dies womöglich kein Einzelfall bleibe und weitere Gastro- und Kulturbetriebe zur Schliessung zwinge, bereite ihr sorgen.
Trotz des schlechten Wetters waren rund 100 Menschen beim Protest-Picknick dabei. Der Grossteil der Teilnehmenden sind selbst Kulturschaffende. Die Protestaktion war nicht nur Ausdruck der Solidarität zum Chun Hee, sondern auch ein Zeichen der Unzufriedenheit an die Berner Behörden.
20 Angestellte haben Kündigung erhalten
Gerade die fehlende Unterstützung der Behörden sorgt für Kopfschütteln. Dass eine einzige Beschwerde einen gesamten Betrieb mit 20 Angestellten ruinieren kann, findet die Betreiberin der koreanischen Beiz «sehr schade».
Die Stadt habe es versäumt, Lösungen zu finden, wodurch eine Schliessung des Betriebs unumgänglich gewesen sei. «Ich wünschte mir, dass die Stadt Bern hinter uns gestanden wäre. Diese Hilfe habe ich wirklich vermisst», resümierte im Mai die enttäuschte Wirtin Eve Angst.