Nachtzug von Basel nach Malmö steht vor dem Aus
Der geplante Nachtzug von Basel nach Malmö steht vor dem Aus. Die Schweizer Finanzkommission will die Förderung in Millionenhöhe streichen.

Der neue Schweizer EuroNight sollte ab April 2026 eine direkte Nachtzugverbindung von Basel nach Malmö in Schweden anbieten. Die 1'400 Kilometer lange Strecke war als klimafreundliche Alternative zum Flugverkehr geplant und sollte dreimal wöchentlich verkehren.
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) verkaufen seit Anfang November bereits Tickets für den geplanten Nachtzug. Der Zug sollte rund 350 Reisenden in drei Klassen Platz bieten und eine umsteigefreie Verbindung nach Skandinavien ermöglichen.
Laut dem «SWR» steht die neue Verbindung jedoch bereits vor ihrem Start auf der Kippe.
Sparmassnahmen: Fährt der Nachtzug doch nicht nach Malmö?
Die ursprünglich vorgesehenen 47 Millionen Franken Subventionen bis 2030 sollten aus dem CO₂-Gesetz finanziert werden. Diese Gelder stammen aus den Emissionszertifikaten der Fluggesellschaften und waren speziell für die Förderung von Nachtzügen gedacht.
Die ständerätliche Finanzkommission hat am Mittwoch (12. November) gegen den Nachtzug nach Malmö entschieden, wobei Budgeteinsparungen als Hauptgrund genannt werden. Die Subvention würde etwa 100 bis 200 Franken pro Ticket betragen.
Der SBB zufolge sei ein Betrieb des Zuges ohne diese Gelder nicht möglich. Nachtzüge seien aufgrund hoher Kosten durch Rollmaterial, Trassengebühren und Personal nicht rentabel.
Politische Kontroverse um Verkehrspolitik
Die Entscheidung der Finanzkommission stösst auf heftige Kritik von Umweltpolitikern und Bahnbefürwortern. Nationalrätin Franziska Ryser von den Grünen kritisiert die Ungleichbehandlung zwischen Schienen- und Flugverkehr.
Der Flugverkehr erhalte jährlich etwa 1,6 Milliarden Franken an Subventionen durch Steuerbefreiungen. «Diese paar Millionen für die Förderung des Nachtzuges stehen doch kaum in einem Verhältnis zum Flugverkehr», zitiert sie das «SRF».

Ständerat Jakob Stark von der SVP verteidigt hingegen die Streichung der Gelder. Er argumentiert, dass der Effekt der Flugersetzung sehr gering sei.
Es gebe schliesslich auch keine direkte Flugverbindung von Zürich nach Malmö. Ob der Nachtzug nach Malmö tatsächlich gestrichen wird oder doch noch eine Finanzierung erhält, entscheidet sich im Dezember.








