Bürgerliche wollen SBB-Nachtzug nach Schweden stoppen
Der geplante Nachtzug der SBB nach Schweden gerät unter Druck. Mehrere bürgerliche Politiker wollen die 47 Millionen Franken Bundesgelder stoppen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bis 2030 sind 47 Millionen Franken Bundesgelder für die Malmö-Verbindung vorgesehen.
- Mitte-, FDP- und SVP-Politiker kritisieren die Ausgaben als unverhältnismässig.
- Der Bund würde pro Fahrt rund 45’000 Franken und pro Ticket über 100 Franken beisteuern.
Die geplante Nachtzugverbindung der SBB von Basel nach Malmö (Schweden) steht auf der Kippe.
Mehrere bürgerliche Politiker wollen die Bundesbeteiligung von insgesamt 47 Millionen Franken bis 2030 verhindern. Damit könnte das neue Angebot gestoppt werden, bevor es überhaupt gestartet ist.
Mitte-Präsident Philipp Matthias Bregy kündigt gegenüber der «Sonntagszeitung» an, die Subvention im Parlament abzulehnen. Die hohen Ausgaben für eine Verbindung in eine «reine Feriendestination» seien nicht zu rechtfertigen.
Neben Mitte auch SVP und FDP mit Kritik
«Das ist ein teurer Spass in Zeiten, in denen man beim regionalen Personenverkehr spart», sagt Bregy. Malmö sei nicht einmal eine direkte Flugdestination, was auf eine geringe Nachfrage hinweise.
Auch aus der FDP und SVP kommt Widerstand. FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen kritisiert die Unterstützung als unnötig: «Es ist keine Staatsaufgabe, reine Feriendestinationen zu subventionieren.»
SVP-Nationalrat Christian Imark ergänzt, die Subventionen hätten «keine Wirkung», da deswegen kein Flugzeug weniger fliegen würde.
SBB plant ab Frühling 2026 drei Nachtzüge pro Woche
Die SBB plant, ab April 2026 drei Nachtzüge pro Woche zwischen Basel, Kopenhagen und Malmö anzubieten. Doch das Vorhaben ist teuer: Der Bund würde laut Berechnungen der «Sonntagszeitung» pro Fahrt rund 45’000 Franken beisteuern. Das entspricht über 100 Franken pro Ticket.
Grund seien hohe Kosten für Rollmaterial, Trassen und Personal. «Für die Einführung und den Betrieb dieses Zuges ist deshalb eine finanzielle Unterstützung durch den Bund erforderlich», so die SBB.

Unterstützung kommt von der SP, die auf die Bedeutung des Nachtzugverkehrs für die Klimaziele verweist.
Nationalrätin Ursula Zybach sagt, Subventionen für Nachtzüge hätten eine «wichtige Signalwirkung». Der Flugverkehr werde im Vergleich «viel stärker vergünstigt», etwa durch Steuerbefreiungen auf Kerosin und Tickets.
Ob die neue Verbindung tatsächlich Realität wird, ist unklar. Die Finanzierung muss noch vom Parlament bewilligt werden. Sollte der Zuschuss gestrichen werden, würde die SBB laut eigenen Angaben bereits gebuchte Billette «vollständig zurückerstatten».

















