Nach Vorfall: Sollten Lehrerinnen Kopftuch tragen dürfen?
Ein Kopftuch tragen als Lehrerin? Dagegen soll nun vorgegangen werden. Die SVP verlang ein gesetzliches Kopftuchverbot – doch viele halten dagegen.

In St. Gallen entbrannte die Diskussion, nachdem eine Lehrerin wegen ihres Kopftuchs nicht eingestellt wurde. Eltern forderten konfessionelle Neutralität an der Schule.
Die SVP verlangt nun ein gesetzliches Kopftuchverbot für Lehrerinnen, wie das «rheintal24» berichtet.
Die Partei argumentiert, Lehrpersonen hätten eine Vorbildfunktion. Diese solle sich auch in der Kleidung widerspiegeln.
Das Tragen eines Kopftuchs sei laut SVP mit dem Neutralitätsgebot nicht vereinbar.
Regierung soll Gesetz ändern
Die Regierung wird aufgefordert, das Volksschulgesetz entsprechend zu ändern. Im Kanton Genf ist das Kopftuch für Lehrerinnen bereits untersagt.
Das Bundesgericht hält dieses Verbot für zulässig, berichtet «rheintal24».
Die SP kritisiert das geplante Verbot scharf. Sie sieht darin einen Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot und die Glaubensfreiheit.
Die Partei spricht von einem Rückschritt für die pluralistische Bildungslandschaft, wie «Linth24» berichtet.
Auch Expertinnen für Menschenrechte warnen vor negativen Folgen. Sie befürchten eine verstärkte Ausgrenzung muslimischer Frauen im Bildungswesen.
Rechtliche Lage und Expertenmeinungen
Das Bundesgericht begründet Einschränkungen mit der Pflicht zu weltanschaulicher Neutralität. Die persönliche Religionsfreiheit der Lehrerin müsse in diesem Fall zurückstehen, wie der Islamische Zentralrat berichtet.
In Berlin wird das Kopftuchverbot für Lehrerinnen derzeit gelockert. Ein Verbot soll künftig nur noch bei konkreter Gefährdung des Schulfriedens greifen, berichtet die «Welt».