Nach Empörung: Swatch zieht «Schlitzaugen»-Werbung in China zurück
Der Schweizer Uhrenhersteller Swatch hat eine Werbekampagne nach Rassismusvorwürfen in China weltweit zurückgezogen.

Das Wichtigste in Kürze
- Swatch geriet wegen einer rassistisch empfundenen Werbepose in China in die Kritik.
- Das Unternehmen entschuldigte sich und entfernte die Bilder weltweit.
- Swatch ist stark vom chinesischen Markt abhängig, kämpft dort aber mit Umsatzrückgang.
In einem Werbebild für die Kollektion Swatch Essentials zog ein asiatisches Männermodel die Augen mit den Fingern nach hinten. Eine Pose, die als «Schlitzaugen»-Geste bekannt ist.
Die Bilder seien in China im Internet scharf kritisiert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Kommentatoren warfen dem Unternehmen vor, rassistische Hänseleien über asiatische Augen nachzuahmen.
Die Entschuldigung von Swatch
Swatch veröffentlichte am Sonntag auf dem offiziellen Instagram-Konto des Unternehmens eine Entschuldigung. Dort erklärte das Unternehmen, man habe die jüngsten Sorgen «zur Kenntnis genommen» und alle betreffenden Materialien weltweit entfernt.
«Wir entschuldigen uns aufrichtig für jegliche Verärgerung oder Missverständnisse, die dadurch entstanden sein könnten.» Die Mitteilung war zuvor auch im sozialen Netzwerk Weibo auf Chinesisch und auf Englisch verbreitet worden.
Das Unternehmen Swatch, das auch die Marken Omega, Longines und Tissot produziert, ist stark vom chinesischen Markt abhängig. Im letzten Halbjahr musste Swatch dort jedoch einen massiven Umsatzrückgang hinnehmen.
Verbesserung des Konsums erwartet
Der Anteil der Region China, Hongkong und Macau am Gesamtumsatz der Gruppe sank innert 18 Monaten auf 24 Prozent. Das sind neun Prozent weniger als zuvor.
Für das zweite Halbjahr rechnet der Konzern mit einer leichten Verbesserung des Konsums in China.