Konzert in Kiew: Nemo schläft in Schutzbunker – Stadt unter Beschuss
Nemo startet die Tour in der Ukraine. Das Bieler Gesangstalent spielt in Kiew ein Konzert. Die Nacht verbrachte Nemo im Schutzraum des Hotels.

Das Wichtigste in Kürze
- Nemo spielt am 10. Oktober ein Konzert in Kiew.
- Das ESC-Talent schlief im Schutzbunker, während die Stadt unter Beschuss stand.
- Auf Instagram spricht Nemo von einer «traurigen Realität» in der Ukraine.
Nemo (26) ist in der Ukraine. Das Bieler Gesangstalent tritt im Club Atlas in Kiew auf – und das trotz anhaltenden Angriffen auf die Stadt.
Bereits gestern kam Nemo in der ukrainischen Hauptstadt an, wie auf Instagram zu sehen war. Nun meldet sich das ESC-Talent mit einem Update bei den Followern.
Nemo: «Traurige Realität»
«Ich habe im Schutzraum des Hotels geschlafen, während Kiew die ganze Nacht unter Beschuss stand», schreibt Nemo in einer Story.
Und weiter: «Diese Art von Nacht ist für so viele meiner ukrainischen Freunde zu einer traurigen Realität geworden.»
Das Musik-Talent sei unendlich dankbar für all die Wärme und Liebe, während des Aufenthalts. Kiew sei einer der schönsten Orte, «die ich je besucht habe», schwärmt Nemo. «Und ich freue mich auf Musik und Begegnung heute Abend.»
Experte nennt Konzert eine «riskante Sache»
Ein Konzert mitten im Krieg wirkt gefährlich. Nau.ch hat darum kürzlich bei Experten nachgefragt – und die zeigten sich uneinig.
So meinte Sasha Volkov vom Ukrainischen Verein in der Schweiz auf Anfrage: «Falls Nemo ein Konzert irgendwo in San Francisco oder Paris machen würde, könnte Nemo unter Umständen ein grösseres Risiko eingehen. Wegen unkontrollierten Schiessereien oder Ausschreitungen.»

Anders sah es der Osteuropa-Experte Nicolas Hayoz. Nach den letzten Drohnenangriffen, die auch das Zentrum von Kiew getroffen hatten, bezeichnete er das Konzert als «eine riskante Sache».
Der Experte zweifelte sogar, ob ein so grosses Event derzeit überhaupt durchgeführt werden kann. Für ein Konzert mit mehreren Tausend Menschen fehle es seiner Meinung nach an Schutzräumen, so Hayoz.
Dass Nemo die Tour in Kiew eröffnet, bezeichnete Sasha Volkov derweil als starkes Signal: Die Ukraine ist nicht abgeschrieben und Kultur bleibt ein Teil des Widerstands.