LM Group soll zu Unrecht Corona-Kurzarbeitsentschädigungen bezogen haben. Nun landet der Online-Reiseanbieter in den tiefroten Zahlen.
lastminute.com
Lastminute ist ein Online-Reiseanbieter. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • LM Group erlitt im letzten Jahr einen Verlust von 15,1 Millionen Euro.
  • Grund für das Minus waren Rückstellungen wegen zu Unrecht bezogenen Coronageldern.

Der Tessiner Online-Reiseanbieter LM Group («Lastminute») hat im vergangenen Geschäftsjahr wegen des mutmasslichen Betrugs mit Corona-Hilfszahlungen tiefrote Zahlen geschrieben. Konkret erlitt die Gruppe 2022 einen Verlust von 15,1 Millionen Euro, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Der Grund für das Minus waren Rückstellungen in der Höhe von 34 Millionen Euro, welche zur allfälligen Rückzahlung von mutmasslich zu Unrecht bezogenen Corona-Kurzarbeitsentschädigungen gebildet wurden. Ohne diesen negativen Effekt hätte den Angaben zufolge ein Plus von 17,2 Millionen Euro herausgeschaut.

Bereits anfangs Februar hatte das Unternehmen gemeldet, dass sich der Umsatz 2022 auf 305 Millionen Euro verdoppelte und zum Vorkrisenniveau von 2019 damit nur noch 33 Millionen fehlten. In der Folge lag auch der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) mit 37,7 Millionen doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Die Rückzahlung erhaltener Kurzarbeitsgelder soll nun im laufenden Jahr erfolgen. Allerdings sei noch offen, was dabei die Bedingungen seien, hiess es.

Top-Manager im Gefängnis

Im letzten Sommer war eine Reihe Top-Manager wegen der mutmasslichen Betrügereien mit Corona-Geldern ins Gefängnis gesteckt worden – darunter auch Ex-Chef Fabio Cannavale. Auch die zur interimistischen CEO ernannte Laura Amoretti geriet später unter Verdacht. Daraufhin setzte Lastminute zur personellen Tabula Rasa an und tauschte im Dezember die fehlbare Führungsriege aus.

Die Online-Reisegruppe ist vor allem für die Reise- und Ferienangebote auf lastminute.com bekannt. Zur Gruppe gehören aber weitere Reise-Marken wie Volagratis, Rumbo, weg.de, Bravofly, Jetcost und Hotelscan.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EuroCoronavirus