Luzia Tschirky wurde gestern in Minsk vorübergehend festgenommen. Die SRF-Korrespondentin macht sich Sorgen um ihre Bekannten, die sich noch in Haft befinden.
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Luzia Tschirky ist Korrespondentin beim Schweizer Fernsehen SRF. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Minsk wurde am Sonntag die SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky festgenommen.
  • Sie kam nach drei Stunden wieder frei und ist der Überzeugung, dass ihr CH-Pass half.
  • Ihre Bekannten wurden nämlich in ein «Zentrum für Gesetzesbrecher» gebracht.

Am Sonntag wurde SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky in der weissrussischen Hauptstadt Minsk festgenommen. Auch eine Bekannte und deren Mann wurden zur gleichen Zeit verhaftet.

Mit dem Paar war die SRF-Frau unterwegs, um einen Kaffee zu trinken, als bei einer Ampel ein Minibus anhielt und Männer mit Masken die drei ohne Erklärung von der Strasse zerrten.

Während Tschirky nach rund drei Stunden auf der Polizeistation wieder freigelassen wurde, befinden sich die Frau und ihr Mann nach wie vor in Haft. Das teilte Tschirky ihren Followern auf Twitter kurz nach Mitternacht mit.

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Die SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky sorgt sich um ihre Bekannten, die ins «Zentrum für Gesetzesbrecher» gebracht wurden. - Twitter

Demnach wurde das Paar mehr als sechs Stunden festgehalten und schliesslich ins «Zentrum für Gesetzesbrecher» gebracht. «Im selben Gebäude wurden im August Menschen gefoltert. Morgen werden sie vor Gericht gestellt. Unfasssbar», so die Journalistin.

Unter ihren Tweet fügte sie eineinhalb Stunden später noch hinzu, dass sie ihre Bekannte und deren Mann noch immer nicht erreichen könne.

Luzia Tschirky: «Ohne Schweizer Pass noch auf Polizeistation»

Zuvor schrieb die Journalistin am späten Sonntagabend auf Twitter. «Die Bürger von Belarus sind der Willkür der lokalen Behörden völlig ausgeliefert.»

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Die SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky ist überzeugt, dass sie wegen ihres Schweizer Passes nur wenige Stunden festgehalten wurde. - Twitter

Zum Zeitpunkt dieses Tweets lag die Festnahme bereits neun Stunden zurück. Die SRF-Frau hielt fest: «Hätte ich keinen Schweizer Pass wäre ich noch immer auf der Polizeistation.»

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