Gegen 13 Uhr treffen heute Mittwoch Joe Biden und Wladimir Putin in Genf aufeinander. Gegen Abend kommt Putin dann auch noch kurz mit dem Bundesrat zusammen.
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US-Präsident Joe Biden und das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin trafen sich in Genf. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute findet das mit Spannung erwartete Treffen von Joe Biden und Wladimir Putin statt.
  • Der US-Präsident und der Kremlchef kommen in Genf gegen 13 Uhr zusammen.
  • Gegen Abend wird sich Putin dann auch noch kurz mit dem Bundesrat treffen.

Nach Jahren schwerer Konfrontation zwischen Washington und Moskau kommen US-Präsident Joe Biden und Russlands Staatschef Wladimir Putin an diesem Mittwoch zu ihrem ersten Gipfel zusammen. Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin erhofft sich von den beiden wieder Optimismus für die Weltpolitik.

Das mit Spannung erwartete Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands auf Initiative Bidens soll gegen 13 Uhr in Genf beginnen. Parmelin empfängt dazu die beiden Gäste und führt sie in den abgeriegelten Tagungsort in der Villa La Grange.

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In der Villa La Grange treffen sich Biden und Putin. - keystone

Der Gipfel soll vier bis fünf Stunden dauern, wie der Kreml mitteilte. Nach Angaben des Weissen Hauses gibt es eine Arbeitssitzung und eine kleinere Sitzung. Ein gemeinsames Essen der beiden Staatschefs ist nicht geplant. Beide Seiten dämpften die Erwartungen an das Treffen.

Biden will Putin «rote Linien» aufzeigen

Biden hatte Putin zu dem Gipfel eingeladen, um angesichts der im Westen zunehmend kritisierten Politik Moskaus «rote Linien» aufzuzeigen. Allerdings wollen die Präsidenten der beiden grössten Atommächte auch über gemeinsame Interessen sprechen und mögliche Themenfelder für eine Zusammenarbeit identifizieren.

Geplant sind etwa Gespräche über die strategische Stabilität in der Welt. Experten erwarten, dass Putin und Biden neue Verhandlungen für eine atomare Abrüstung und für eine Kontrolle der Waffenarsenale anstossen könnten. Themen sind nach Angaben beider Seiten ausserdem die Konflikte in Afghanistan, Libyen, Syrien und der Streit um die Atomprogramme im Iran und in Nordkorea.

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US-Präsident Joe Biden (rechts) und Bundespräsident Guy Parmelin schütteln sich die Hände. - keystone

Biden hatte angekündigt, nicht zuletzt Kritik an den zunehmenden Repressionen und Menschenrechtsverletzungen in Russland zu üben. Mögliches Thema könnte demnach die Situation des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny sein.

Washington sieht Moskau zudem hinter Cyberangriffen auf US-Einrichtungen und wirft Russland eine Einmischung in die US-Wahlen vor. Russland weist diese Anschuldigungen zurück. Putin und Biden sehen das von zahlreichen Sanktionen überschattete Verhältnis ihrer Länder auf einem «Tiefpunkt».

Putin trifft nach Biden auch noch kurz den Bundesrat

Das Treffen in Genf bildet den Schlusspunkt von Bidens erster Auslandsreise als US-Präsident in Europa, wo er nach dem Ende des G7-Gipfels in Cornwall noch an einem Spitzentreffen der Nato und der USA und EU in Brüssel teilnahm. Nach ihrer Zusammenkunft wollen Biden und Putin getrennt vor die Kameras treten.

Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin sagte am Dienstag nach einem Treffen mit Biden, der Gipfel sei eine Chance für Biden und Putin, nach langen Monaten einer schlimmen Pandemie für ein bisschen mehr Optimismus und Hoffnung in der Weltpolitik zu sorgen. Die internationale Gemeinschaft braucht nach dieser Krise eine nachhaltige Erholung, sagte der Bundesrat.

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Für Bernie Ecclestone ist Wladimir Putin eine «erstklassige Person». - dpa

Nach dem Treffen zwischen Putin und Biden kommt der Kremlchef am frühen Abend vor seiner Abreise auch noch kurz mit dem Bundesrat zusammen. Die Schweizer Regierung will mit dem russischen Präsidenten über die Sicherheit in Europa und die Stärkung der multilateralen Ebene reden. Die Schweiz hat laut eigenen Angaben einen «konstruktiv-kritischen Dialog» als Ziel.

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