Italien sollte für Schweiz-Verkehr zahlen – Funkstille
Tausende Fans reisen für die olympischen Winterspiele über Graubünden nach Livigno. Doch Italien schweigt zur Rechnung für das Verkehrskonzept.

Das Wichtigste in Kürze
- Graubünden braucht für olympische Winterspiele in Livigno ein Verkehrskonzept.
- Die Italiener haben dafür eine halbe Million Franken zugesprochen.
- Sie weigern sich bis heute, zu bezahlen und stellen auf stumm.
In zwei Monaten starten die olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina. Wettkämpfe gibt es dabei auch in Livigno, nicht weit weg von der Schweizer Grenze.
Tausende Gäste dürften darum über die Schweiz via Unterengadin anreisen. Der Weg nach Livigno ist aber ein Nadelöhr.
Verkehrschaos droht
Ein grosser Teil der Anreise läuft durch einen Tunnel, der als Engpass gilt, mit einem einspurigen Abschnitt. Ohne sorgfältige Planung droht hier ein Verkehrschaos.

Italien hat zwar über eine halbe Million Franken für ein Verkehrskonzept zugesagt.
Graubünden hat seither aber nichts mehr von den Italienern gehört. Funkstille. Niemand weiss, wer das nun zahlen soll.
Die italienischen Behörden sind nicht erreichbar
Regierungsrätin Carmelia Maissen ärgert sich darüber. Sie sagt zu SRF: «Wir haben mehrmals versucht, mit den italienischen Behörden zu sprechen. Aber eine klare Zusage liegt bis heute nicht auf dem Tisch.»

Auf dem Papier steht über eine halbe Million Franken, «konkreter geworden ist Italien nicht», so Maissen zu SRF.
Italien sollte eigentlich für Verkehrskonzept zahlen
Auch im Grossen Rat wächst der Druck. Die grüne Grossrätin Anita Mazzetta hat im August eine Anfrage gestellt. Sie erinnert im Gespräch mit SRF daran, dass olympische Spiele eine riesige Sache sind.

Schon ein einzelnes Verkehrskonzept kann eine Region an die Grenze bringen. «Wenn Italien in Livigno olympische Wettkämpfe durchführt, muss es sich an den Verkehrskosten beteiligen», fordert sie gegenüber SRF.
Streckensperrung wäre politisch heikel
Gleichzeitig kann sich Graubünden einen Boykott kaum leisten. Die Strecke einfach zu sperren, um Druck zu machen, wäre politisch heikel. Es würde auch den Tourismus im Kanton treffen.
Darum plant der Kanton weiter, obwohl das Geld aus Italien fehlt.
Polizei und Tiefbauamt bereiten sich auf Mehrverkehr mitten in der Ferienzeit vor. Kommt dann noch schlechtes Wetter dazu, dürfte es eng werden.















