Wolf

Graubünden will Rudel schiessen, die noch gar nicht existieren

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Chur,

Graubünden will 17 Wolfsrudel dezimieren und hat entsprechende Gesuche eingereicht. Das Kuriose: So viele Rudel gibt es im Kanton bisher offiziell gar nicht.

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Graubünden will Wölfe dezimieren, die es – zumindest offiziell – noch gar nicht gibt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Graubünden will Junge aus 17 Wolfsrudeln abschiessen.
  • Doch bisher gibt es bei einigen noch gar keinen Beweis, dass diese überhaupt existieren.
  • Der Bund hat viele der bisherigen Anträge deshalb vorerst zurückgestellt.

Wenn ein Kanton Wolfsjunge oder ganze Rudel töten will, braucht er das Okay des Bundes.

Graubünden hat mehrere Anträge diesbezüglich eingereicht. Laut jüngstem Faktenblatt zu Abschuss-Gesuchen des Bundes will der Kanton 17 Rudel dezimieren.

Dabei gibt es jedoch eine Kuriosität, über die die «Südostschweiz» berichtet: Demnach leben nämlich nach offiziellen Angaben in Graubünden gar nicht so viele Rudel.

Nur zehn Rudel sind im Kanton bekannt

Nur zehn Wolfsrudel und zwei weitere an der Grenze sind der Zeitung zufolge bisher bekannt. Und so war es dem Bund auch nicht möglich, die Graubündner Gesuche in ihrer Gänze zu bewilligen.

Jäger Wolf
Für sechs Wolfsrudel in Graubünden hat der Bund bisher Abschussgenehmigungen erteilt. (Symbolbild) - depositphotos

Sicher ist bislang nur, dass im Kanton zwei Drittel der Jungtiere aus sechs Rudeln erlegt werden dürfen.

Über elf weitere Gesuche wurde dagegen noch nicht entschieden. Bei mehreren fehlt es noch an Nachweisen, dass die Rudel Junge haben, schreibt die «Südostschweiz».

Hast du schon mal einen Wolf in freier Natur gesehen?

Bei fünf der Anträge fehlen nicht nur Nachweise über Junge, sondern gar darüber, ob das Rudel selbst überhaupt existiert.

Ein Gesuch ist noch hängig. Das betroffene Rudel ist auf der Übersichtskarte des Jagdamtes noch nicht eingezeichnet.

Hinweise gibt es bereits

Warum also Gesuche für Rudel einreichen, die es vielleicht gar nicht gibt?

«Um den administrativen Aufwand kleinzuhalten», erklärt Adrian Arquint, Co-Leiter des kantonalen Amts für Jagd und Fischerei, gegenüber der «Südostschweiz».

Man selbst habe nämlich bereits Hinweise auf Wolfsjunge. Nur ein gesicherter Nachweis fehle noch.

Sobald dieser vorliegt, werde er an den Bund weitergeleitet. Und dieser kann dann sein Okay zum Abschuss geben.

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Kommentare

User #5269 (nicht angemeldet)

Die Wolf-Phobie hat ein neues Stadium erreicht. Jetzt sollen Wölfe abgeschossen, die es nicht oder noch nicht gibt? Die Jäger fürchten wohl um ihren Rehpfeffer im Herbst.

User #1502 (nicht angemeldet)

Es wird geschummelt wie nur möglich!!

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