17'000 Personen wollen Bündner Jagd auf Wolfswelpen stoppen
Sieben Wolfsschutzorganisationen haben eine Petition gegen die geplante Dezimierung von Wolfswelpen überreicht.

Sieben Wolfsschutzorganisationen aus der ganzen Schweiz fordern vom Kanton Graubünden, die geplante Dezimierung von Wolfswelpen durch die Jägerschaft abzublasen. Sie überreichten am Donnerstag Regierungsrätin Carmelia Maissen eine entsprechende Petition, unterzeichnet von über 17'000 Personen.
«Die Jagd auf Wolfswelpen durch Jägerinnen und Jäger stellt eine neue Dimension der Wolfsregulierung dar», erklärte Rolf Hilfiker, Co-Präsident der Organisation Wolfshirte, an der Petitionsübergabe in Chur gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
«Wir befürchten ein Präjudiz, das alle Wölfe jagdbar macht», erklärte Christine Steiner, Präsidentin von CHWolf. Der Wolf sei aber ein geschütztes Tier. Die Unterschriftensammlung ausgelöst habe die Ankündigung des Kantons Graubünden, in der nächsten Regulationsperiode zwei Drittel aller Wolfswelpen im Kanton zu schiessen.
Jagdgewissen und politische Reaktion
Die Organisation wollten mit der Petition nicht zuletzt der Jägerschaft ins Gewissen reden. «Wir möchten, dass sich Jägerinnen und Jäger überlegen, ob die Welpentötung nötig und angemessen ist», sagte Steiner.
Regierungsrätin Maissen versprach den Wolfschützenden, mit ihrem Team die Anliegen zu prüfen, wollte aber vor Ort keine konkreten Aussagen machen. «Wir sind in einem Lernprozess, der noch eine Weile andauern wird», sagte die Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität und damit Chefin der Bündner Wildhut.
Ziele des Kantons
Der Kanton verfolge bei den Wölfen zwei Ziele. Einerseits greife man dort ein, wo Konflikte drohen würden. Andererseits wolle man das dynamische Wachstum der Wolfspopulation brechen, erklärte Maissen.