Gaskosten für Schweizer Haushalte wegen Ukraine-Krieg explodiert
Aufgrund des Ukraine-Kriegs erhöhen sich die Gaskosten für Schweizer Haushalte. Der Bundesrat beobachtet die Situation.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Kosten für Gas werden in den Schweizer Haushalten immer teurer.
- Beim Gasversorger Energie 360° stieg der Preis innerhalb von sechs Monaten um 84 Prozent.
- Der Hauptgrund dafür ist der Ukraine-Krieg.
Die Preise an den europäischen Gas- und Strommärkten sind mit dem Ukraine-Krieg weiter in die Höhe geschossen. In der Folge müssen auch Schweizer Haushalte für das Heizen mit Gas tiefer in die Tasche greifen. Beim Gas hatten die Turbulenzen an den Energiemärkten bereits Auswirkungen auf die Haushaltspreise.
Beim Gasversorger Energie 360° etwa, der früheren Erdgas Zürich, stieg der Preis per 1. April innerhalb von sechs Monaten um 84 Prozent.

Die angespannte Lage an den Märkten werde sich auch in nächster Zeit in volatilen Preisen bemerkbar machen. Das sagte Unternehmenssprecher Michael Walser auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
In der aktuellen Situation könnten die Gaspreise nicht mehr über mehrere Monate festgelegt werden. «Wir beurteilen die Lage laufend neu und passen die Gaspreise, wenn nötig vorübergehend, monatlich an.» Per 1. Mai gibt es aber zunächst keine weitere Erhöhung.
Der Bundesrat beobachtet die Situation
Die Stromtarife für Haushalte werden in der Schweiz derweil lediglich einmal jährlich für den Jahreswechsel festgelegt. Bei der nächsten Tarifrunde im Herbst will Energieministerin Simonetta Sommaruga (SP) genau beobachten, wie stark die Strompreise für Private steigen. Und zusätzlich welche Massnahmen es allenfalls zumindest für Haushalte mit tiefen Einkommen und für gewisse KMU braucht.
Wegen der steigenden Energiepreise rief der Bundesrat bereits eine Arbeitsgruppe ins Leben. Die soll prüfen, ob es Massnahmen zur Entlastung von Härtefällen braucht. Eine Deckelung der Preise durch den Bund komme aber nicht infrage, hiess es.