Der Fachverlag «Frontiers» muss weltweit 600 Stellen streichen, darunter auch in der Schweiz.
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Frontiers Verlag: Globale Neuausrichtung zwingt zu harten Schnitten – 600 Jobs weltweit fallen weg, Schweiz ebenfalls betroffen. (Symbolbild) - Keystone

Der 2007 an der ETH Lausanne gegründete wissenschaftliche Fachverlag «Frontiers» muss in 23 Ländern 600 Stellen streichen. In der Schweiz sind rund 70 Stellen betroffen. Derzeit laufe ein Konsultationsprozess mit dem Personal, sagte eine Sprecherin von Frontiers am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie bestätigte damit eine Meldung der Tageszeitung «24 Heures», danach werde die genaue Anzahl der Entlassungen bekannt gegeben.

Der Grund für den Stellenabbau sei der schrumpfende Markt für wissenschaftliche Publikationen sowie ein erheblicher Anstieg betrügerischer Artikel. Das habe «Frontiers» dazu veranlasst, ein Tool mit künstlicher Intelligenz zu entwickeln, und in der Folge hätten mehr Artikel abgelehnt werden müssen. Aufgrund der sinkenden Einnahmen sehe sich der Verlag nun gezwungen, sich neu zu organisieren, hiess es weiter. «Frontiers» mit Sitz in Lausanne setzt sich seit seiner Gründung für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen ein.

Der Verlag veröffentlicht 72 Fachblätter und beschäftigt rund 2000 Personen. Nach eigenen Angaben ist der Verlag der sechstgrösste akademische Verlag und der am dritthäufigsten zitierte. Seine Artikel seien bisher rund 7,2 Millionen mal zitiert und 2,5 Milliarden Mal heruntergeladen worden, hiess es.

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