Die Parlamentarier sind sich einig: Solche Fehler wie beim Fischzucht-Debakel in Estavayer-le-Lac dürfen nicht wiederholt werden.
Estavayer-le-lac Fischzucht Estavayer
Die (mangelhafte) Fischzucht in Estavayer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bericht der PUK wird die Regierung stark kritisiert.
  • Die Nachlässigkeit des Staatsrats, der Direktoren und Akteure sei «unentschuldbar».

Das Freiburger Parlament hat über den Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zum Fischzucht-Debakel in Estavayer-le-Lac debattiert. Die Parlamentarier sind sich einig: Solche Fehler dürfen nicht wiederholt werden. Im Bericht der PUK wird die Regierung stark kritisiert.

Die Nachlässigkeit des Staatsrats sowie der betroffenen Direktionen und Akteure sei «unentschuldbar», heisst es darin. Diese Kritik teilten viele Parlamentarier in der Debatte am Donnerstag.

Die Regierung hätte während der gesamten Bauzeit zwischen 2015 und 2016 ein «mangelndes Interesse» am Projekt gezeigt. Ein grosser Fehler sei zudem gewesen, dass die Verantwortlichkeiten nicht klar gewesen seien.

Verantwortlichkeiten sollen künftig klar geklärt werden

Die PUK fordert, dass die Regierung die notwendigen Massnahmen ergreift, damit sich «eine solche Enttäuschung» mit hohen Kosten für die Steuerzahlenden nicht wiederhole. Künftig sollen die Verantwortlichkeiten klar geklärt werden.

Die 2,4 Millionen Franken teure Fischzuchtanlage war 2016 eingeweiht worden und sollte eigentlich dazu dienen, junge Fische heranzuzüchten, die dann im Murten- und Neuenburgersee ausgesetzt werden sollten. Fische, Hechte und Forellen sind bisher keine geschlüpft, denn von Beginn weg gab es Probleme aller Art. Laut den Experten wurden Fehler auf allen Ebenen begangen.

PUK gegen den Willen der Regierung eingesetzt

Die Regierung zog Ende 2019 die Notbremse und entschied, sich der gemeinsamen Fischzucht mit den Kantonen Neuenburg und Waadt in Colombier NE anzuschliessen. Das komme weit günstiger als die Sanierung der eigenen neuen Fischzucht. Der Grosse Rat hatte die PUK im Februar 2020 gegen den Willen der Regierung eingesetzt.

Der Staatsrat habe den Bericht zur Kenntnis genommen, teilte er am Donnerstag mit. Der Bericht komme grösstenteils zu denselben Schlussfolgerungen wie die eigene Analyse. Die organisatorischen Probleme würden derzeit behoben oder seien schon behoben worden, hiess es. Um zu entscheiden, ob die Fischzucht weitergeführt werden solle, brauche es jedoch noch weitere Abklärungen.

Eine Volksmotion, die mit 2400 Unterschriften eingereicht wurde, verlangt nämlich die Wiedereröffnung der Fischzucht. Die PUK schätzt die Kosten der Sanierung auf über eine Million Franken.

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