Eine 27-jährige Frau muss sich seit Montag wegen Mordes, eventuell vorsätzlicher Tötung, vor dem Strafgericht des Freiburger Greyerzerbezirks verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihr den Tod eines zweieinhalbjährigen Mädchens zur Last.
Waagschalen der Justitia
Waagschalen der Justitia - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Frau beteuerte am Montag vor Gericht ihre Unschuld.

Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

Die Eltern des Kindes hatten sich 2017 getrennt. Das Mädchen lebte danach bei seiner Mutter. An einem Wochenende im November 2018 nahm der Vater das Kind im Rahmen seines Sorgerechts zu sich nach Vuadens. Am Sonntagmorgen des 11. November 2018 fand er das Kind leblos auf.

Wenige Tage später wurde seine Lebensgefährtin festgenommen. Sie sitzt seither hinter Gitter. Mit dem Tod des Mädchens will sie nichts zu tun haben. «Ich habe nichts gehört», beteuerte sie vor Gericht und legte nahe, dass der Vater verantwortlich für den Tod sei. Die Verteidigung wird auf Freispruch plädieren.

Die Angeklagte gab weiter an, sie habe nicht die Rolle der Stiefmutter übernehmen wollen. Deshalb sei sie auf Distanz zum Mädchen gegangen. Ihr Freund hingegen habe mit ihr eine Familie gründen wollen.

Die Mutter des Kindes sagte, sie sei seit dem Tod des Mädchens am Boden zerstört. «Es ist, als hätte man einen Teil von mir herausgerissen, als hätte man mir das Herz entfernt.» Schon ab Sommer 2018 habe ihre Tochter nicht mehr zum Vater gehen wollen. Denn an diesen Wochenenden habe es immer Spannungen geben.

Der Vater gab an, seine Freundin habe sich unangemessen verhalten und sei hart mit dem Kind umgegangen. Er habe damals der Wahrheit nicht ins Auge sehen wollen - doch mittlerweile sei ihm klar, dass die Freundin seine Tochter gehasst habe.

Gemäss den Ermittlungen war die Frau in der Nacht einige Zeit allein mit dem Mädchen. Laut Anklageschrift soll sie sie nicht unter Kontrolle gehabt haben, als das Kind aufgewacht sei und gerufen habe. Darauf soll sie dem Mädchen Verletzungen hinzugefügt haben, die zum Tod führten.

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