Finanziellen Unregelmässigkeiten bei Waadtländer Ausgleichskasse
Bei der Ausgleichskasse des Kantons Waadt sind finanzielle Unregelmässigkeiten aufgetaucht. Der Direktor musste gehen, nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Direktor der Waadtländer Ausgleichskasse musste gehen.
- Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen unlauter Geschäftsführung.
Bei der Ausgleichskasse des Kantons Waadt ist es mutmasslich zu finanziellen Unregelmässigkeiten gekommen. Der Staatsrat hat den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Der Direktor der Kasse wurde entlassen.
Ende Juni sei der Verwaltungsrat des Fonds über Missstände in der Verwaltung und bei den Finanzen eines IT-Softwareentwicklungsprojekts informiert worden, teilte der Kanton Waadt am Donnerstag mit.
Als der Staatsrat von den Unregelmässigkeiten erfahren habe, habe dieser den kantonalen Rechnungshof (CCF) mit einer Prüfung des IT-Projekts beauftragt, die dann auf die internen Abläufe der Ausgleichskasse ausgedehnt worden sei.
Staatsanwaltschaft ermittelt
«Eine erste Analyse durch den CCF ergab den Verdacht auf Unregelmässigkeiten krimineller Natur, die möglicherweise auf eine unlautere Geschäftsführung hinauslaufen und auf einem wirklich organisierten, abgeschotteten und undurchsichtigen System beruhen», schreibt der Kanton Waadt in einem Communiqué.
Deshalb hätten der Staatsrat und der Verwaltungsrat der Ausgleichskasse die Staatsanwaltschaft mit der Angelegenheit betraut.
Es geht um Hunderttausende von Franken
Der Staatsrat weist daraufhin, dass in diesem Stadium der Untersuchung die Unschuldsvermutung gelte. Der Rechnungshof habe festgestellt, dass die Verwaltung der Ausgleichskasse über mehrere Jahre hinweg «übermässig viel Geld» ausgegeben habe, insbesondere für die Ausstattung der Räumlichkeiten.
«Die Beträge könnten in die Hunderttausende von Franken gehen», schreibt der Kanton. Arbeitgebern, Versicherten und Empfängern von Renten und Leistungen sei kein direkter Schaden entstanden. Die Ausgleichskasse des Kantons Waadt hat fast 300 Mitarbeiter und verwaltet Gelder von rund 5 Milliarden Franken.
