Darum macht der Japankäfer der Schweiz so Probleme
Der Japankäfer sorgt in der Schweiz für Alarm. Immer mehr Kantone bestätigen einen Befall und setzen auf innovative Bekämpfungsstrategien.

Der Japankäfer stellt eine ernsthafte Gefahr für die Landwirtschaft dar, da er laut dem «SRF» über 400 verschiedene Pflanzenarten befällt. Das Schadenspotenzial wird von Experten auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt, was die wirtschaftliche Dimension des Problems verdeutlicht.
Besonders betroffen sind landwirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Weinreben. Aber auch Zierpflanzen und Rasenflächen fallen dem gefrässigen Insekt zum Opfer.
Die Käfer fressen Pflanzen völlig kahl und können dadurch erhebliche Ernteschäden verursachen, was ihre Einstufung als Quarantäneschädling rechtfertigt. Für den Menschen sind sie hingegen nicht gefährlich.
So sieht der Japankäfer aus
Der einen Zentimeter grosse Käfer unterscheidet sich durch seinen metallisch grün schimmernden Körper mit kupferfarbenen Flügeldecken von heimischen Arten. Charakteristisch sind die fünf weissen Haarbüschel an jeder Seite des Hinterleibs sowie zwei weitere am hinteren Ende des Körpers.
Der Japankäfer gelangte laut «Agroscope»« 2017 erstmals von Italien in die Schweiz und etablierte sich zunächst im Tessin. Die lokale Verbreitung durch den Flug der Käfer beträgt je nach Umweltbedingungen zwischen einem und zwanzig Kilometern pro Jahr.

Im Juni 2024 wurden in Kloten bei Zürich die ersten Japankäfer nördlich der Alpen entdeckt. Inzwischen hat sich der Schädling auch in anderen Kantonen wie Solothurn und Basel etabliert.
Behördliche Massnahmen und Bekämpfungsstrategien
Die Schweizer Behörden haben umfassende Verfügungen erlassen, die in 21 Gemeinden der Kantone Aargau und Solothurn strenge Auflagen vorsehen. In den Befallsherden wie Boningen gelten bis Ende September Bewässerungsverbote für Landwirtschaftsflächen und Rasenflächen, so das «SRF».
Fahrzeuge, die für Erdarbeiten verwendet werden, dürfen die befallenen Gebiete nur nach gründlicher Reinigung verlassen. Pflanzliches Kompostmaterial darf ausschliesslich innerhalb der Befallszone verwendet werden.
Ausfuhrverbote für Pflanzen und innovative Bekämpfungsmethoden
In den Pufferzonen um die Befallsherde gilt ein striktes Ausfuhrverbot für Pflanzen und frisches Pflanzenmaterial aus Privatgärten. Bekämpfungsmethoden mit Fadenwürmern kommen ebenfalls laut dem «Südkurier» zum Einsatz.

Zusätzlich werden Trainingsplätze mit Folie abgedeckt und Fallen aufgestellt, um die Käferpopulation zu überwachen und zu reduzieren.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die Bekämpfung des Japankäfers gestaltet sich besonders schwierig, da das Insekt in seinem ursprünglichen Lebensraum Japan keine vergleichbaren Schäden verursacht. In Europa und Nordamerika tritt es hingegen als gefährlicher Schädling auf.
Diese Tatsache erschwert die Entwicklung natürlicher Bekämpfungsstrategien erheblich. Die Überwachung und Früherkennung spielen eine entscheidende Rolle, weshalb die Bevölkerung aufgerufen wird, verdächtige Käferfunde zu melden und zu dokumentieren.
Entdeckte Käfer sollen dem «Südkurier» zufolge fotografiert, eingefangen und den zuständigen Pflanzenschutzdiensten gemeldet werden. Die Erfolge in Basel zeigen, dass konsequente Bekämpfung durchaus wirksam sein kann.