Darum ist die Influenza gefährlicher als das Coronavirus

Die Zahlen der am Coronavirus infizierten Personen steigt von Tag zu Tag. Mittlerweile ist die Lungenkrankheit in vielen Ländern angekommen. Die Zahl der Infizierten in China bei liegt momentan bei knapp 8100, miteinbezogen von Hongkong, Taiwan und Macao.

Die Zahl der Todesfälle in China wurde mit 170 angegeben. Von den Infizierten sind 115 wieder als geheilt aus dem Spital entlassen worden.

Ausserhalb der Volksrepublik sind in rund 20 Ländern etwas mehr als 100 nachgewiesene Infektionen gezählt worden. Darunter sind Thailand, Japan, Singapur, Malaysia, die USA, Finnland, Australien und Südkorea, zudem Indien und die Philippinen.

In der Schweiz gab es bisher rund 50 Verdachtsfälle, bei allen konnte Stand Donnerstagabend Entwarnung gegeben werden.

Während bei vielen die Angst vor dem noch unbekannten Virus steigt, taucht immer wieder der Satz auf: «Aber an der normalen Grippe sterben viel mehr Leute.» Das ist wahr – in absoluten Zahlen.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken 1,4 Milliarden Menschen jährlich an einer saisonalen Grippe – 650'000 sterben daran. Und auch in der Schweiz grassiert zurzeit wieder eine Grippewelle.

Momentan sind es laut Bundesamt für Gesundheit BAG 27 grippeähnliche Erkrankungen pro 1000 Konsultationen. Das sind hochgerechnet 215 Erkrankungen pro 100'000 Einwohner, Trend steigend.

Vergleicht man hingegen die 6078 Fälle, die in China momentan registriert sind, mit der Bevölkerungszahl von 1,386 Milliarden Einwohner, ergibt sich Folgendes: Auf 100'000 Personen erkranken rund 0,438 Personen am Coronavirus. Betroffen sind aber vor allem ältere Personen, oder solche, die schon vorher mit einer anderen Krankheit zu kämpfen hatten.

In der Schweiz sterben am Influenzavirus laut BAG jedes Jahr rund hundert von 100'000 Infizierten. Dies ist im Vergleich überdurchschnittlich, weltweit sind es etwa 46 von 100'000 Infizierten.

Sowohl in allen Altersklassen als auch in allen Regionen steigen die Zahlen der Influenza-Infektionen. Der Peak der Grippewelle ist also noch nicht erreicht.

Die Sterblichkeitsrate des neuen Coronavirus hingegen liegt bei 1000 bis 3000 auf 100'000 Infizierte. Diese Rate ist somit mindestens zehnmal grösser als bei der Grippe.

Bei der normalen, saisonalen Grippe werden von einer infizierten Person im Durchschnitt ein bis zwei weitere Personen angesteckt. Ein Coronavirus-Patient hingegen steckt zwei bis vier weitere Personen an.

Allerdings könnte die Rate gemäss SRF-«Puls» beim Coronavirus auch tiefer liegen. Man wisse noch nicht, bei wie vielen Infizierten die Krankheit schliesslich gar nicht ausbreche.

Wichtig zu beachten ist dieser Fakt, denn: Momentan fehlen noch Zahlen zum Coronavirus weltweit. Zurzeit ist die Sterblichkeitsrate in China sehr viel höher als bei der normalen Influenza.