Der Kanton Zürich nimmt viele ausserkantonale Patienten wegen des Coronavirus auf. Die Mehrkosten wälzt der Kanton nun auf die jeweiligen Heimatkantone ab.
natalie rickli coronavirus
Viel Betrieb wegen des Coronavirus auf der Intensivstation des Triemli-Spitals Zürich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Zürich will die Spitalkosten von ausserkantonalen Covid-Patienten abwälzen.
  • Die meisten betroffenen Kantone sträuben sich gegen die Übernahme der Kosten.

Im Kanton Zürich liegen überdurchschnittlich viele Patienten mit einem anderen Wohnkanton wegen des Coronavirus im Spital.

Aktuell liegen rund 200 Covid-Patienten im Spital, davon etwa 60 auf der Intensivstation. Davon kommen 10 bis 15 Prozent aller Covid-Patienten aus anderen Kantonen. Auf den Intensivstationen liegt dieser Anteil sogar bei 20 Prozent. So heisst es bei der Zürcher Gesundheitsdirektion auf Anfrage von «Keystone-SDA».

Universitätsspital Zürich Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel bleibt weiterhin bestehen. - Keystone

Der Zürcher Regierungsrat kündigte zwar an, die Extrakosten an die Spitäler zu übernehmen. Es handle sich dabei um 20 Millionen Franken für den Zeitraum von Anfang Dezember 2021 bis Ende Februar dieses Jahres.

Coronavirus: Nur Zug zahlt für seine Patienten

Die Kantonsregierung hat nun entschieden, die zusätzlich anfallenden Kosten durch ausserkantonale Covid-Patienten deren Wohnkantonen weiterzuverrechnen. Darüber berichtete «SRF» zuerst.

Der Verband der Universitätsspitäler begrüsst diesen Entscheid. Es sei tatsächlich so, dass die Universitätsspitäler viele ausserkantonale Fälle übernehmen würden. «Die zusätzlichen Leistungen, welche die Universitätskantone übernehmen, wird aber nicht immer zwischen den Kantonen abgegolten.» Dies sagt Agnes Nienhaus gegenüber «SRF».

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Für die Zürcher Regierung kommt nicht mehr infrage, dass Zürich «Vorhalteleistungen und Tarifunterdeckungen für Patienten aus anderen Kantonen deckt. Ohne, dass sich diese angemessen daran beteiligen», heisst es im Regierungsbeschluss. Die Zürcher Spitäler sollen die Kosten für ausserkantonale Patienten direkt bei den anderen Kantonen in Rechnung stellen.

Die betroffenen Kantone wollten jedoch bisher nicht in die Tasche greifen. Einzige Ausnahme: Der Kanton Zug, der sich zu Zahlungen bereit erklärte.

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