Der Regen lockte am Samstag unzählige Menschen ins Shopping-Center Tivoli. Wegen des Coronavirus bildeten sich teils lange Schlangen. Ein Virologe beruhigt.
Am Samstag strömten zahlreiche Shopping-Fans trotz Coronavirus ins Tivoli Spreitenbach AG. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag waren die Geschäfte in Zürich zu – dafür strömten Shopping-Fans ins Tivoli.
  • Aufnahmen von Nau.ch zeigen, dass der Abstand vor den Läden oft nicht eingehalten wurde.
  • Ein Virologe beruhigt: Ein Besuch im Shoppingcenter sei nicht sehr gefährlich.

Hudelwetter und geschlossene Geschäfte in Zürich sorgten am Samstag für einen regelrechten Ansturm auf das Shopping-Zentrum Tivoli in Spreitenbach AG. Dabei galten zwar Personenbeschränkungen für einzelne Geschäfte – doch vor den Läden sammelten sich grosse Menschenmengen an. Das zeigen Bilder von Nau.ch.

So entstanden etwa vor Shops wie H&M und Dunkin Donuts wegen des Coronavirus lange Schlangen. Tivoli-Chef Patrick Stäuble beteuert gegenüber Nau.ch zwar, dass grössere Ansammlungen vermieden werden konnten. Doch die Aufnahmen zeigen, dass die Abstände nicht immer eingehalten wurden – das sorgt für Ärger.

«Das Coronavirus freut es auch, noch nie so viele Opfer auf einmal erwischt!», kommentiert etwa ein Nau.ch-Leser. «Und das alles ohne Contact Tracing», regt sich ein weiterer auf.

Auch die nächsten Tage ist viel Regen angesagt. Ideales Wetter für Shopping im Center.

«Shoppi-Limite wegen Coronavirus macht keinen Sinn»

Doch wie gefährlich ist die Situation wirklich? Der Tessiner Virologe Andreas Cerny ordnet ein. Er rät Shoppingzentren, dafür zu sorgen, dass sich bei den Ein- und Ausgängen keine Ansammlungen bilden würden. «Man sollte versuchen, die Menschen zu trennen», betont er. Es sei wichtig, wegen des Coronavirus die Verkehrszonen zwischen den Läden gut zu organisieren.

Coronavirus
Klinikdirektor Andreas Cerny von der Clinica Luganese Moncucco. Als Virologe beobachtet er die Entwicklung des Coronavirus. - Epatocentro Ticino

Auffallend riskant sei die Situation im Center nicht, so der Virologe. Er gibt aber zu bedenken, dass es nur wenig Daten dazu gäbe. Denn beim Contact Tracing sei es schwierig zu eruieren, ob sich jemand in einem Shoppingzentrum angesteckt habe.

Fühlen Sie sich im Shoppingcenter sicher?

«Es kann aber vorkommen, dass es Ansteckungen gibt», unterstreicht er. Die epidemiologische Situation sei hier sehr komplex. «Es gibt zum Beispiel Räume für das Personal, wo man die Maske ablegt, um einen Kaffee zu trinken. Oder auch die Restaurants können zu Problemen führen – ich denke aber nicht, dass ein Shoppingcenter sehr gefährlich ist.»

Coronavirus
Das Tivoli Spreitenbach AG wurde am Samstag rege besucht – trotz dem Coronavirus. - Nau.ch

Wichtig beim Besuch in einem Shoppingcenter ist: «Maske tragen, Hände waschen oder desinfizieren, wenn man etwas angefasst hat. Und Spitzenzeiten sollte man meiden», rät Cerny. Das Personal müsse die Hygieneregeln befolgen und die Toiletten müssten regelmässig gereinigt werden.

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