«10vor10» begleitet eine Maskengegnerin. Es folgt ein Shitstorm gegenüber SRF. Dieses rechtfertigt sich: Man habe auch kritisch gefragt.
10vor10 coronavirus
Eine Maskenverweigerin äussert sich bei «10 vor 10». - Screenshot/10vor10
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Dienstag wird im Parlament über Ordnungsbussen für Maskenverweigerer diskutiert.
  • In einem Beitrag von «10vor10» hat eine Maskenverweigerin einen prominenten Auftritt.
  • SRF rechtfertigt sich nun nach der Kritik: Man habe auch kritische Fragen gestellt.

Unverständnis, Kopfschütteln, Schimpftiraden. Und: «Ein Schlag ins Gesicht» aller Familien, die während der Pandemie ein Familienmitglied verloren haben. So die Reaktionen auf Twitter nach einem «10vor10»-Beitrag von gestern Abend.

In der Sendung hatte die Maskenverweigerin Corinne Pfister einen prominenten Auftritt. Sie ist Mutter und Waldspielgruppenleiterin und sie umgeht, wo immer möglich die Maskenpflicht. Eine Maske zu tragen fühle sich für sie «nicht richtig an», erklärt die 32-Jährige in der Sendung.

SRF MAskenverweigerin Coronavirus
Sie trägt trotz Coronavirus keine Maske: «Gewisse sagen mir: Das ist super, das würde ich auch gerne machen», erzählt die 32-Jährige. Andere hätten sie auch als «Egoistin» beschimpft. - Screenshot SRF

Dass SRF einer Maskenverweigerin eine derart grosse Plattform bietet, finden viele offenbar daneben.

Soll man Masken-Verweigerern eine Plattform bieten?

Was sagt SRF selbst dazu?

«In der Schweiz herrscht Maskenpflicht. Aber nicht jede Person ist gleich pflichtbewusst. Manche umgehen diese Pflicht», sagt Mediensprecher Stefan Wyss zu Nau.ch.

SRF: Auch Vertreter aus Parlament kommen zu Wort

SRF habe aufgrund der Aktualität und der Diskussion im Parlament um Ordnungsbussen für Maskenverweigerer den Beitrag gefilmt. «Aus diesem Anlass hat ‹10vor10› eine Maskengegnerin getroffen, ihr aber dabei auch kritische Fragen gestellt.»

Der Reporter fragt: «Könnten Sie jetzt nicht einfach hier im Zug eine Maske tragen, einfach den anderen Leuten, die Angst haben, zuliebe?» Und dann die Nachfrage: «Aber mit Ihrem Verhalten gefährden Sie potenziell ja andere Leute?»

Ausserdem kämen auch Vertreter aus dem Parlament zu Wort, die sich zur Maskenpflicht und den beantragten Ordnungsbussen äussern würden. «Die Berichterstattung war also keine einseitige Plattform für eine der beiden Seiten», so Wyss.

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