Coronavirus: Tessiner Regierung verlängert Massnahmen um 2 Wochen
In der Schweiz sind inzwischen 484 Personen am Coronavirus gestorben, 19'303 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
- 19'303 Personen wurden bisher positiv getestet, 484 sind verstorben.
- Neue Zahlen vom 3. April: +1036 Infizierte, +52 Tote innerhalb von 24 Stunden.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
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19.55: Die Tessiner Regierung verlängert die zu Beginn umstrittenen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus um zwei Wochen. Reisefreudige Deutschschweizer sollen ab nächster Woche mittels Strassenkontrollen und Sensibilisierungskampagne von der «Sonnenstube der Schweiz» ferngehalten werden.
Das teilweise umstrittene «Ausgehverbot» für über 65-Jährige wird verlängert, und zwar um zwei Wochen bis zum 13. April. Bussen würden jedoch keine verteilt, hielt Regierungspräsident Christian Vitta an einer Pressekonferenz vom frühen Freitagabend fest. Es gelte jedoch der Grundsatz, dass Menschen über 65 Jahre nicht einkaufen gehen sollen. Die Regierung habe die Verlängerung dieser Massnahme bereits der Landesregierung mitgeteilt.

Gesundheitsminister Alain Berset hatte an der Medienkonferenz des Bundesrates vom Nachmittag gesagt, er verstehe diese Massnahme nicht als Verbot, sondern als «sehr warme Empfehlung» der Tessiner Regierung. Es gelte zu bedenken, dass das Tessin besonders stark von der Pandemie getroffen sei und die Regierung alles unternehme, um die Ausbreitung des Coronavirus’ einzudämmen.
Auch die ursprünglich bis zum 29. März geltende Schliessung aller Industriebetriebe wird bis zum 13. April verlängert. Vitta erinnerte daran, dass Kontrollen vorgenommen würden.

Die Regierung sei sich bewusst, dass die Verlängerung der verhängten Massnahmen von der Tessiner Bevölkerung grosse Opfer fordere. Vitta dankte insbesondere der Wirtschaft, welche die Coronakrise hart treffe. Doch die gute Nachricht laute, dass die Massnahmen erste positive Effekte zeigten. Es sei jedoch eine delikate Phase, in der sich das Tessin befinde. «Oberstes Ziel muss sein, unsere Gesundheit und unser Gesundheitssystem zu schützen.»
18.30: Das am Donnerstag eröffnete Drive-in-Testzentrum wird rege genutzt. Bereits am Freitagmorgen waren alle Plätze vergeben. Rund hundert Tests seien durchgeführt worden, sagte Gundekar Giebel, Sprecher der bernischen Gesundheitsdirektion, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Die Plätze seien bereits um 7.30 Uhr alle vergeben gewesen.
Am Freitag wurden laut Giebel rund 100 Tests durchgeführt, um die Abläufe und Prozesse in der neuen Einrichtung einspielen zu können. Für Montag wird die Kapazität aufgestockt auf 200 bis 300 Tests pro Tag. Dies ist momentan das Maximum.
Wichtig sei derzeit vor allem die Regelmässigkeit und nicht unbedingt die Quantität der Tests, betonte Giebel mit Blick auf deren knappe Verfügbarkeit. 3000 Tests pro Tag, wie man das ursprünglich einmal ins Auge gefasst habe, seien derzeit nicht realistisch.

Das Drive-in auf dem Berner BEA-Gelände kann nur von Personen im Auto aufgesucht werden. Eine ärztliche Überweisung ist nicht nötig. Die Personen müssen sich jedoch zuvor online anmelden. So kann auch der Bedarf an Material jeweils von Tag zu Tag besser den Bedürfnissen angepasst werden. Fussgänger, Velofahrer oder Motorradfahrer werden nicht zugelassen.
16.50: Das Coronavirus hat das Leben der Schweizer Fahrenden auf den Kopf gestellt. Mit dem Frühling würde eigentlich die Reisesaison beginnen, doch sie müssen auf ihren Standplätzen verharren und können nicht mehr von ihrer Arbeit leben. Die Kantone überprüfen nun einen Erlass der Platzgebühren.
Wird das Wetter im Frühjahr allmählich wärmer, machen sich die Schweizer Reisenden auf die Reise und wechseln alle zwei oder drei Wochen ihren Standort. Doch in diesem Jahr hat die Coronavirus-Epidemie alles verändert.

«Wir sind alle eingesperrt. Diejenigen, die einen Winterstandplatz haben, sind dort geblieben, die anderen leben an einem offiziellen Platz», sagt Albert Barras, Westschweizer Sprecher der fahrend lebenden Jenischen und Sinti, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Wie alle anderen auch, leben die Reisenden in Angst vor der Ausbreitung des Coronavirus. «Wir halten Abstand voneinander. Bislang ist meines Wissens niemand angesteckt worden. Wenn es Fälle gegeben hätte, hätte sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in der Gemeinschaft verbreitet», sagt er.
14.11: Es ist Woche drei der «ausserordentlichen Lage» in der Schweiz und dem einen oder anderen dürfte zu Hause langsam die Decke auf den Kopf fallen. Besonders gemein: Das Wochenende wird sommerlich warm!

Nach den heutigen 13 Grad in der Zentralschweiz klettert das Thermometer am Samstag gemäss «MeteoSchweiz» auf 16 Grad und erreicht am Sonntag gar Spitzentemperaturen um die 20 Grad nördlich der Alpen. Bis mindestens am Mittwoch soll es sonnig und bis zu 22 Grad warm bleiben.
Solche Prognosen machen noch mehr Lust auf einen Ausflug, einen kurzen Kick mit den Kumpels oder eine Velotour. Dabei sind die Anweisungen des Bundes klar: Bleiben Sie zu Hause! Sperren die Schweizer also trotz dem Hammer-Wetter weiter in ihrer Corona-Quarantäne ein?
Trotz Hochdruckwetter am Wochenende mit Sonnenschein und blauem Himmel sowie stetig ansteigendem Temperaturniveau gilt:
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) April 3, 2020
(ps) pic.twitter.com/MCHrMFSmod
Die Polizei jedenfalls bereitet sich schon einmal auf das Gegenteil vor. In Luzern wird die Seepromenade teilweise abgesperrt, im Aargau Parks per Video überwacht und in St.Gallen die Sportanlagen kontrolliert. Verstösse gegen den Sicherheitsabstand würden konsequent geahndet werden.