Ostermundigen-Tram: Pfeiler für die Zukunft
Mit dem Tram Bern – Ostermundigen (TBO) entsteht beim Bahnhof Ostermundigen ein äusserst attraktiver ÖV-Knoten für Bahn, Tram und Bus.

Mit dem Tram Bern – Ostermundigen (TBO) entsteht beim Bahnhof Ostermundigen ein äusserst attraktiver ÖV-Knoten für Bahn, Tram und Bus, wie die Stadt Bern schreibt.
Bis 2040 dürften die Passagierfrequenzen überdurchschnittlich um 56 Prozent wachsen, die Zahl der Umsteigenden um 66 Prozent.
Die neue Tramlinie leistet einen entscheidenden Beitrag für einen nachhaltigen Verkehr in Stadt und Agglomeration.
Die Stadt Bern nutzt den Tramlinienbau für die Aufwertung des Strassenraums. Für die Entwicklung von Ostermundigen ist das Tram ein Katalysator.
Wachstum beim Bahnhof Ostermundigen ist überproportional
ÖV-Knoten sollen die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs steigern. Statt bis zum Hauptbahnhof zu fahren, ermöglichen diese Knoten bereits in der Agglomeration ein Umsteigen zwischen Bahn, Bus und Tram.
Im engeren Umfeld der Stadt Bern gibt es heute zehn gewichtige Knoten. Deren Passagierfrequenz wird bis 2040 um 34 Prozent auf täglich über 161'000 Personen steigen.
Stark überproportional ist das Wachstum beim Bahnhof Ostermundigen.
Unverzichtbar für ÖV-Zukunft
Mit dem Bau der Tramlinie nach Ostermundigen und dem Ausbau des SBB Bahnhofs Ostermundigen entsteht dort ein ÖV-Knoten mit äusserst kurzen und vom Wetter geschützten Verbindungswegen. Das entspricht der bundesrätlichen Strategie zur Förderung von Verkehrsdrehscheiben.
Bis 2040 rechnet der Kanton in Ostermundigen mit 56 Prozent zusätzlichen Passagieren und 66 Prozent zusätzlichen Umsteigenden. Im Vergleich zu anderen Knoten ist diese Entwicklung überdurchschnittlich.
Aufgrund des Wachstums wird sich der Modalsplit von der Strasse weg hin zum öffentlichen Verkehr verändern. Regierungspräsident und Verkehrsdirektor des Kantons Bern Christoph Neuhaus: «Diese Prognosen unterstreichen die Bedeutung der neuen Tramlinie. Auch wenn sich die Realisierung verzögert, das neue Tram wird ein unverzichtbarer Teil für die ÖV-Zukunft der Region Bern sein.»
Baubewilligung für Ende Jahr erwartet
Aufgrund der Komplexität des Projekts verlängert sich das Bewilligungsverfahren. Der Kanton erwartet die Baubewilligung des Bundesamts für Verkehr BAV bis Ende 2025.
Obwohl im Projekt nach der öffentlichen Auflage zahlreiche Verbesserungen zugunsten des Langsamverkehrs und der Umwelt integriert wurden, rechnet der Kanton mit Beschwerden ans Bundesverwaltungsgericht.
Mehr nachhaltiger Verkehr im urbanen Raum
Für Matthias Aebischer, Gemeinderat der Stadt Bern, ist die neue Tramlinie «ein Projekt, das dem ganzen nachhaltigen Verkehr im urbanen Raum zugutekommt».
So gibt es unter anderem Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr. Auch der Strassenraum lässt sich aufwerten. Alle Haltestellen werden hindernisfrei gestaltet.
Und schliesslich kommt auch der Grünraum nicht zu kurz. Künftig wird es im Umfeld der neuen Strecke 70 Bäume mehr geben als heute. Damit die neuen Bäume gut gedeihen können, schafft die Stadt Bern unter den Belagsflächen erweiterte Wurzelräume.
Jahrzehnt der Bauarbeiten
Die Verzögerungen beim Tram bedingen beim Bahnhof Ostermundigen eine äusserst präzise Koordination, da sich hier Tram und Bahn kreuzen.
Die Komplexität zeigt sich auch darin, dass die Zuständigkeit für die Bauarbeiten rund um den Bahnhof insgesamt viermal zwischen SBB und TBO wechselt.
Da die SBB bereits mit dem Ausbau des Bahnhofs begonnen hat, die Baubewilligung für das Tram aber noch nicht vorliegt, werden nun Arbeiten zu Werkleitungen vorgezogen. Falls es zu weiteren Verzögerungen kommen sollte, besprechen beide Partner das Vorgehen.
Gemeindepräsident Thomas Iten ist froh, dass nun bereits seit rund einem Jahr gebaut wird. «Das Jahrzehnt der Bauarbeiten hat begonnen. Für die Entwicklung der Gemeinde ist das Tram ein Katalysator.»