Haustiere machen den Lockdown durch das Coronavirus weniger einsam. Tierheime werden deshalb zurzeit mit Adoptions-Anfragen überhäuft. Nicht zu ihrer Freude.
Coronavirus
Tierheime erhalten im Lockdown durch das Coronavirus viele Adoptions-Anfragen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gesellschaft von Haustieren tut im Corona-Lockdown besonders gut.
  • Doch auch die Tiere brauchen ihre Ruhephasen.
  • Tierheime erhalten in der Corona-Krise vermehrt Anfragen zur Adoption.

In Zeiten von Social Distancing und Homeoffice kann es schnell einsam werden. Glücklich schätzen kann sich da, wer zu Hause einen pelzigen Freund hat. Doch wie reagieren Hund, Katze und Co. darauf, dass Frauchen und Herrchen aktuell wegen des Coronavirus ständig daheim sind?

Einerseits kann diese Situation durchaus schön und positiv für die Vierbeiner sein. Die Bezugsperson ist jetzt quasi pausenlos da, hat etwas mehr Freizeit, womöglich springt ein Spaziergang mehr dabei heraus. Andererseits darf nicht vergessen werden, dass auch Tiere immer wieder ihre Ruhe benötigen.

Tiere dürfen nicht zum Spielzeug werden

Bei den Erwachsenen läuft das Homeoffice heiss, die Kinder haben schulfrei, das kann bei Bello und Mietze für Stress sorgen. Das bestätigt auch Helen Sandmeier, Mediensprecherin beim Schweizer Tierschutz STS. «Bei all den positiven Aspekten, muss man aufpassen, dass Tiere nicht zum Spielzeug werden.» Auch wenn die Kinder jetzt schier endlos spielen könnten, sei es wichtig, die Grenzen des Haustiers zu erkennen.

Aktuell scheint die Lage für Haustiere jedenfalls noch nicht zum Davonlaufen zu sein. So verzeichnet die Schweizerische Tiermeldezentrale (STMZ) Fund- und Vermisst-Meldungen im Normalbereich. In den ersten zwei Wochen des Lockdowns sind die Meldungen gemäss Geschäftsleiterin Bernadette Christen sogar auf die Hälfte zurückgegangen.

Beim Grossteil davon handelt es sich um vermisste und gefundene Katzen. Scheinbar war das Homeoffice anfangs auch für diese eine schöne Abwechslung.

Coronavirus lässt Nachfrage nach Adoptionen steigen

Dass tierische Gesellschaft gerade hoch im Kurs ist, merken auch Schweizer Tierheime. Zwar sind auch sie aktuell für Besucher geschlossen, dennoch ist die Nachfrage nach einer Adoption vielerorts gestiegen.

Helen Sandmeier befürchtet, dass diese Wünsche nicht nachhaltig sind: «Eine Adoption darf nie eine spontane Entscheidung sein. Sie muss wohlüberlegt sein.» Adoptieren sollte nur, wer auch nach der Corona-Krise noch genügend Zeit hat, den Bedürfnissen eines Haustiers täglich gerecht zu werden.

Katze im Tierheim
Eine Katze im Tierheim. - Keystone

Das bestätigt auch Petra Roos, Leiterin des Tierheims an der Ron in Luzern. Vermittelt wird hier, wie auch in vielen anderen Heimen, zurzeit sowieso kein Tier. Denn: «Wir wollen eine langfristige Lösung für die Tiere und vertrösten so die Leute auf später.» Wer auch nach dem Lockdown wegen des Coronavirus noch einen Vierbeiner zu sich holen möchte, dürfe sich gerne wieder melden.

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