Regeln im Kampf gegen das Coronavirus lockern oder nicht? Darüber entscheidet heute der Bundesrat. Die Privatklinikgruppe Hirslanden fordert Lockerungen.
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Gesundheitspersonal reinigt und desinfiziert eine Intensivstation des Regionalkrankenhauses Lugano. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat entscheidet über die neuen Lockerungen vom 1. März.
  • Die Gesundheitsbranche ist sich über deren Umfang uneinig.
  • Die Privatklinikgruppe Hirslanden fordert forsche Lockerungen, andere sind zurückhaltend.

Die ganze Schweiz redet über die Lockerung der Massnahmen gegen das Coronavirus. Während sich Bundesrat und Bevölkerung teilweise uneinig sind, gibt es auch in der Gesundheitsbranche Differenzen. Die Privatklinikgruppe Hirslanden fordert etwa einen forscheren Öffnungskurs als vom Bundesrat vorgesehen, berichtet «SRF».

Ab dem 1. März sollen Restaurants ihre Aussenbereiche öffnen dürfen und eine Homeoffice-Empfehlung statt -Pflicht gelten. So heisst es in einem Schreiben der Economiesuisse und weiteren Wirtschaftsverbänden. Die Hirslanden AG hat das Papier trotz anhaltender Pandemie mitunterzeichnet.

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Eine Impfdose der Hersteller Pfizer/Biontech gegen das Coronavirus. - Keystone

«In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass sich die epidemiologische Lage kontinuierlich verbessert. Es ist absehbar, dass künftig mehr Impfstoff zur Verfügung stehen wird», zitiert das Medienunternehmen einen Hirslanden-Sprecher. Dieser gibt jedoch zu, dass auch die Privatklinik noch immer viele Corona-Patienten pflegt.

Die Forderungen stossen bei anderen Akteuren im Gesundheitswesen auf Unverständnis.

Coronavirus sorgt weiterhin für Unsicherheit

Die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin sowie der Spitalverband H+ sind deutlich zurückhaltender. Das Personal sei weiterhin stark beansprucht und die Intensivstationen angespannt. «Ein erneuter starker Anstieg der Fallzahlen und Hospitalisierungen würde zu einer Überlastung der Spitäler führen.» So erklärt die Spitalverbands-Direktorin Anne-Geneviève Bütikofer gemäss «SRF».

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Die Schweizer Intensivstationen sind noch immer stark vom Coronavirus belastet. - Keystone

Auch der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK will die Lockerungen langsam angehen. «Aktuell werden viele verschobene Operationen nachgeholt», erklärt Geschäftsführerin Yvonne Ribi. Dazu komme die grosse Unsicherheit aufgrund der Mutationen des Coronavirus. «Da ist es schon erstaunlich, dass Akteure aus dem Gesundheitswesen für weitere Öffnungsschritte plädieren», so Ribi.

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