Die Mutationen des Coronavirus sorgen in der Schweiz für zögerlich sinkende Fallzahlen. In der Romandie wird bereits wieder ein Anstieg verzeichnet.
Coronavirus
Eine Pflegefachfrau aus der Westschweiz warnt junge und gesunde Menschen vor Corona (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen den mutierten Corona-Versionen sinken die Fallzahlen nicht wie gewünscht.
  • In der Westschweiz steigt die Zahl der Neuinfektionen sogar wieder leicht an.
  • Droht der Deutschschweiz in einigen Tagen ein ähnliches Szenario?

Die Schweiz befindet sich derzeit in grosser Ungewissheit. Seit Wochen meldet das BAG zwar sinkende Corona-Fallzahlen, was Hoffnung auf baldige Lockerungen der Massnahmen gibt.

Und trotzdem ist das Bangen um eine mögliche Stagnation oder sogar eine erneute Steigung der Fallzahlen gross. Grund dafür sind die verschiedenen Mutationen des Coronavirus, die in der Schweiz bereits rund 20 Prozent aller Infektionen ausmachen.

Bundesrat Coronavirus
Coronavirus: Die verschiedenen Mutation bereiten Gesundheitsminister Alain Berset grosse Sorgen. - keystone

Zudem ist der R-Wert diese Woche zum ersten Mal seit Anfangs Dezember wieder auf über 1 angestiegen. Dies wird erfahrungsgemäss zu einem exponentiellen Wachstum der Fallzahlen und vermehrten Hospitalisierungen führen.

Romandie erneuter Corona-Hotspot

Zumindest deuten die neusten Zahlen in der Romandie darauf hin, wie die untenstehende Grafik zeigt. Die täglichen Fallzahlen pro 100'000 Einwohner liegen in der Westschweiz seit längerer Zeit über jenen der restlichen Schweiz.

Seit Anfangs Februar ist zudem zu erkennen, dass die Schere beim Röstigraben noch grösser geworden ist. Hinzu kommt, dass die Anzahl gemeldeter Neuinfektionen des Coronavirus tendenziell wieder leicht steigend ist.

Coronavirus Fallzahlen
Coronavirus: Die Grafik zeigt die BAG-Zahlen der täglich gemeldeten Fälle pro 100'000 Einwohner. - Nau.ch/BAG

Die Kantone Wallis, Jura, Genf, Waadt und Freiburg melden dabei die meisten Neuansteckungen gemessen an der Bevölkerungsgrösse. In all diesen Kantonen ist die Reproduktionszahl zudem wieder auf über 1 gestiegen. Ein Infizierter steckt also mehr als eine weitere Person an.

Coronavirus: Steigen die Zahlen bald auch in der Deutschschweiz?

Dass die Fallzahlen ausgerechnet erneut in der Westschweiz steigen, ist kein Zufall. Die Romands suchen derzeit nämlich viel aktiver nach Mutationen, was vergleichsweise viele Fälle zur Folge hat.

Gemäss den neusten BAG-Zahlen wird im Jura, Waadt und in Genf zurzeit mehr getestet als im Rest des Landes. In der Schweiz liessen sich in den letzten 14 Tagen durchschnittlich etwas mehr als 3800 Personen pro 100'000 Einwohner testen. In den den drei Westschweizer Kantonen sind es teilweise über 5'000 Personen pro 100'000 Einwohner.

Corona-Tests Schweiz
In den Kantonen Jura, Waadt und Genf wurde in den letzten 14 Tagen vergleichsweise viel getestet. - BAG

Verschiedene Epidemiologen gehen deshalb davon aus, dass sich die Deutschschweiz in einigen Tagen in derselben Situation wie die Romandie befindet. Gerade für die Flughafen-Städte Basel und Zürich werden wegen dem regen Austausch mit Personen aus dem Ausland steigende Zahlen erwartet.

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