Coronavirus: BAG-Hospitalisationszahlen waren viel zu tief

Carine Meier
Carine Meier, Keystone-SDA

Bern,

Die erste offizielle Spitalstatistik zu den Pandemiejahren zeigt: Die BAG-Zahlen der Hospitalisierungen wegen des Coronavirus waren deutlich zu tief.

Coronavirus
2020 starben in der Schweiz rund 5000 Menschen an Corona (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das BFS hat die erste Statistik der Spitäler zu den Jahren 2020 und 2021 veröffentlicht.
  • Diese zeigt: Die vom BAG publizierten Corona-Hospitalisierungszahlen waren viel zu tief.
  • Es gab fast doppelt so viele Spitaleintritte mit Corona, wie bislang angenommen.

Diese Woche hat das Bundesamt für Statistik (BFS) die Medizinische Statistik der Spitäler für die Pandemiejahre veröffentlicht. Diese zeigt nun erstmals eindeutig: Die regelmässig vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) kommunizierten Zahlen der Hospitalisierungen mit dem Coronavirus waren massiv zu tief.

So meldet das BFS für das Jahr 2020 etwa 40'893 laborbestätigte Spitaleintritte mit Corona. In der BAG-Statistik sind es nur 20'491. Dasselbe im Jahr 2021: 43'300 Hospitalisierungen mit Covid-19, laut BAG nur 20'050.

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Die neuen Hospitalisationszahlen wegen des Coronavirus der Jahre 2020 und 2021 des BFS. - Bundesamt für Statistik (BFS)

Begründet werden die Unterschiede durch andere Umstände beim Melden der Daten. Bei der seit 1998 veröffentlichen Spitalstatistik sei der Prozess bekannt, so das BFS gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

Die Meldepflicht der Corona-Fälle ans BAG stellte jedoch einen zusätzlichen Aufwand für die ohnehin schon überlasteten Spitäler dar. So gingen wohl viele Fälle vergessen, bestätigen sowohl BFS als auch BAG gegenüber der Zeitung.

BAG warnt nun bei Statistik

Das BAG hat indes bereits auf die neuen Zahlen reagiert. Auf seiner Webseite sind die Hospitalisierungszahlen nun mit einer Warnung versehen: «Die Zahlen zu den Hospitalisationen sind aufgrund von Meldelücken und Meldeverzug mit Vorsicht zu interpretieren.»

In beiden Jahren machten die Hospitalisierungen laut BFS drei Prozent aller Spitalaufenthalte aus. Sie nahmen aber 22 Prozent der in der Intensivpflege verbrachten Stunden in Anspruch.

Elf Prozent, also rund jeder neunte der mit einer Covid-19-Diagnose hospitalisierten Menschen, sind im Spital gestorben. Bei den Hospitalisierungen mit Intensivpflege sei die Sterberate mit 24 Prozent doppelt so hoch gewesen, schreibt das BFS weiter.

Meiste Hospitalisierungen mit Coronavirus in zweiter Welle

Über die Hälfte der Hospitalisierungen mit einer Covid-19-Diagnose ereigneten sich laut BFS auf dem Höhepunkt der zweiten Pandemiewelle: Zwischen Oktober 2020 und Februar 2021. 35 Prozent erfolgten in den drei darauffolgenden Wellen zwischen März und Dezember 2021.

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Die mit einer Covid-19-Diagnose hospitalisierten Personen seien mehrheitlich männlich (55,6 Prozent) gewesen. Die Hälfte der hospitalisierten Covid-19-Patienten war zudem mindestens 70 Jahre alt. In sechs von zehn Fällen war die Hauptdiagnose bei der Hospitalisierung gemäss BFS eine Krankheit des Atmungssystems, meistens eine Lungenentzündung.

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