Bundesrat Parmelin freut sich über ILO-Empfehlung zur Berufslehre
Die Schweiz hat eine Empfehlung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zur qualitativ hochstehenden Berufslehre erhalten. Die Freude darüber ist gross.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz hat eine Empfehlung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erhalten.
- Damit wurde das Berufsbildungssystems als besonders fortschrittlich ausgezeichnet.
Die Schweiz freut sich über eine Empfehlung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zur qualitativ hochstehenden Berufslehre. Bei aller Freude könne aber kein Land seine Berufsbildung exportieren. Das erklärte Bundesrat und Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Dienstag vor der ILO in Genf.
Die Schweiz wird wegen ihres dualen Berufsbildungssystems oft von anderen Staaten zu Rate gezogen. Einige Regierungen entsandten bereits Minister zu einem Augenschein und Wissenstransfer.
Es sei indessen illusorisch, das eigene Berufsbildungssystem exportieren zu wollen. Das sagte Parmelin vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern an der Sommersitzung der 187 Mitgliedsstaaten der ILO.

Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung erklärte, jedes Land habe seine eigenen Rahmenbedingungen unter den Sozialpartnern.
Die ILO-Empfehlungen sollen den Regierungen einen Leitfaden zur Anwendung im eigenen Land in die Hand geben. Die ILO empfiehlt, eine qualitativ hochstehende Berufsbildung ins Zentrum der Arbeitsmarktpolitik zu stellen.
Dabei sollen Rahmenverordnungen für die Anwendung durch die Sozialpartner zum Tragen kommen. Vorgesehen ist auch ein angemessener Lohn für männliche und weibliche Lehrlinge sowie deren Sozialversicherung.
Der Wandel in der Arbeitswelt
Im Wandel der Arbeitswelt müssten sich wirtschaftliche, soziale und ökologische Normen niederschlagen, sagte Parmelin weiter. Die Schweiz setze sich bei ihren Beziehungen zu anderen Ländern für angemessene Arbeitsbedingungen ein.
Die der ILO angeschlossenen Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, Beschäftigten und Gewerkschaften sind bis Freitag in Genf versammelt. Am Mittwoch eröffnet Bundespräsident Alain Berset ein zweitägiges Gipfeltreffen von fast 20 Regierungschefs im Rahmen der ILO-Sommertagung.