Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz hat der Bundesrat am Freitag die Errichtung einer Schweizer Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom beschlossen.
Die Schweizergarde im Vatikan. Nun sollen auch die politischen Beziehungen intensiviert werden. (Archivbild)
Die Schweizergarde im Vatikan. Nun sollen auch die politischen Beziehungen intensiviert werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/TI-PRESS/GABRIELE PUTZU
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat die Eröffnung einer neuen Botschaft beschlossen - im Vatikan.
  • Die diplomatischen Aufgaben beim heiligen Stuhl würden stetig zunehmen.
  • Das Parlament muss den Entscheid noch absegnen.

Im Vorfeld war der Entscheid umstritten. Als nächstes wird das Parlament konsultiert. Mit diesem Grundsatzentscheid wolle der Bundesrat der Tatsache Rechnung tragen, dass die diplomatischen Aufgaben im Vatikan in den letzten Jahren zugenommen haben, heisst es in einer Mitteilung des Bundesrats.

«Es ist heute nicht mehr möglich, sämtliche diplomatischen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Heiligen Stuhl effizient wahrzunehmen

Papst
Papst Franziskus geht am Ende seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan. - DPA

Diplomatische Interessen bislang durch Slowenien vertreten

Die Zahl der hochrangigen offiziellen Besuche aus der Schweiz sei in den letzten Jahren stark gestiegen. Die diplomatischen Interessen der Schweiz werden seit 2014 durch den Botschafter von Slowenien vertreten.

In einem nächsten Schritt wird das Parlament zu dem Entscheid konsultiert. Im Vorfeld waren die Pläne des Bundesrats kritisiert worden, etwa von den Evangelischen Kirchen Schweiz.

Noch 2012 war ein Vorstoss von FDP-Nationalrätin Doris Fiala (ZH) im Parlament gescheitert, die eine Vertretung im Vatikan forderte. Unter anderem auch deshalb, weil sich der damalige Aussenminister Didier Burkhalter gegen den Vorstoss stellte.

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