BLS montiert in den Zügen die Abfallbehälter ab
In überfüllten Zügen sind überquellende Abfallbehälter oft ein Ärgernis. Die BLS geht nun einen radikalen Schritt und testet Züge ganz ohne Abfalleimer.

Das Wichtigste in Kürze
- Die BLS testet den Verzicht auf Abfallbehälter, um Reinigungszeiten effizienter zu nutzen.
- Erste Rückmeldungen zeigen: Fahrgäste vermissen die Behälter nicht.
Die Berner Bahngesellschaft BLS hat in einem ihrer Nina-Züge testweise alle Abfallbehälter aus den Sitzabteilen entfernt.
Ziel ist es, die Sauberkeit in den Zügen zu verbessern und gleichzeitig das Reinigungspersonal zu entlasten.
Erste Ergebnisse zeigen: Die Fahrgäste empfinden das Fehlen der Behälter nicht als Nachteil – störender seien in ihren Augen vielmehr verschmutzte Sitze.
Mehr Zeit für Wichtiges
Statt der kleinen Behälter unter den Tischen stehen den Reisenden nun grössere Abfallkübel im Ein- und Ausstiegsbereich zur Verfügung.
Laut BLS-Mediensprecher Stefan Locher spart das Reinigungsteam dadurch wertvolle Zeit. Das sagt er gegenüber der «Berner Zeitung».
Die Zeit könne nun gezielter für stark beanspruchte Bereiche wie Sitze oder Tische eingesetzt werden.

Denn: Bei den rund 125’000 kurzen Reinigungsintervallen pro Jahr bleibe oft nur wenig Spielraum: Die Behälter mussten bisher einzeln und mühsam geleert werden – eine aufwendige Prozedur, die in der Praxis kaum effizient ist.
Übrigens: Rund 400 Tonnen Abfall fallen jährlich in den BLS-Zügen an. Der Test zeigt bisher keine Zunahme von Littering, was für die neue Lösung spricht.