Benzin auf Polizei: Lausanner Kunstfestival zeigt Gewaltszene
An einem Lausanner Kunstfestival sorgt ein Werk für Aufregung. Es zeigt einen Benzinkanister, der wohl Benzin auf ein Polizeiauto giesst.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kunstfestival in Lausanne sorgt für Aufregung.
- Dabei wurde ein Benzinkanister ausgestellt, der etwas auf ein Polizeiauto giesst.
- Ein Besucher des Festivals zeigt sich schockiert.
In Lausanne fand vergangene Woche das «Lausanne Underground Film and Music Festival» (LUFF) statt. Während fünf Tagen zeigte das Festival ein Programm aus Musik, Film und Performance.
Der Hauptveranstaltungsort, das Casino de Montbenon, sorgte allerdings nicht nur wegen seines prunkvollen Gebäudes für Aufsehen.
Denn: Das Festival stellte auch eine spezielle Kunstinstallation aus. Was für Kunstbegeisterte ein Ausdruck von künstlerischer Freiheit sein mag, sorgte bei anderen für Kopfschütteln.
Skulptur inszeniert Polizeigewalt
Wie «24heures» schreibt, zeigte sich ein Besucher der Ausstellung von der Installation schockiert. Direkt nach Eintritt in das Casino wurde er von der speziellen Skulptur begrüsst.

Diese stellt einen Benzinkanister dar, der etwas auf einen Polizeiwagen giesst. Ist das etwa eine Anspielung auf Gewalt gegen die Polizei?
Der Besucher schrieb der Westschweizer Zeitung: «(Die Kunstinstallation) erscheint mir im aktuellen Kontext, in dem die Spannungen mit der Polizei bereits hoch sind, unangemessen».
Diese Art von Bildern vermittle eine Botschaft symbolischer Gewalt.
Behörden verurteilen, Festival pocht auf künstlerische Freiheit
Der Mann behauptete, er habe die Stadt Lausanne und den Kanton Waadt über die Installation in Kenntnis gesetzt. Beide sind Sponsoren des Anlasses.
Der für Kultur zuständige Stadtpräsident von Lausanne, Grégoire Junod, sagt, dass das Festival kontaktiert und die Skulptur entfernt wurde.
«Die Stadt unterstützt diese Arbeit ganz klar nicht. Wir verurteilen jede Form der Aufstachelung zu Hass oder Gewalt», sagt Junod gegenüber der Zeitung.
Anders sieht es das Festival selbst, wie Sprecherin Anouk Rieben gegenüber «24heures» verlauten lässt: «Es ist wichtig, Werke und Standpunkte zu verteidigen und einen Raum für den Dialog mit Publikum und Medien zu schaffen.»
Das Festival habe im Laufe der Jahre einen Anstieg moralischer und physischer Übergriffe erlebt. «Dieses Klima bestätigt nur die Wichtigkeit und Relevanz für LUFF, unsere künstlerischen Positionen und Überzeugungen noch stärker durchzusetzen.»
Dass die Behörden das Festival angewiesen haben, die Skulptur zu entfernen, verneint Rieben jedoch. Die Stadt habe lediglich von dem grossen Risiko einer Strafanzeige erzählt.