Ausdünnung der Genfersee-Schiffsverbindungen verärgert Grenzgänger
Die geplante Reduktion der Schiffsverbindungen auf dem Genfersee sorgt für heftige Reaktionen in Frankreich.

Die geplante Reduktion der Schiffsverbindungen auf dem Genfersee zwischen der Schweiz und Frankreich ab 2026 sorgt auf französischer Seite für heftige Reaktionen. Unterdessen laufen Gespräche zwischen dem Kanton Waadt und den französischen Partnern, um eine langfristige Lösung zu schaffen.
Nach monatelangen Verhandlungen haben sich der Kanton Waadt und die französischen Partner «Thonon Agglomération» sowie die «Communauté de communes Pays d’Évian Vallée d’Abondance» (CCPEVA) vergangene Woche auf ein Sparprogramm geeinigt, das die grenzüberschreitende Schifffahrt sichern soll. Wegen finanzieller Zwänge auf französischer Seite wird das Angebot der Verbindungen jedoch deutlich reduziert.
Am stärksten betroffen ist die Linie Thonon-les-Bains (F) – Lausanne: Ab dem 14. Dezember verkehren werktags nur noch sechs Schiffe statt bisher rund 15, am Wochenende gar keine mehr. Besonders die Streichung der beliebten Frühverbindung um 06.25 Uhr sorgt unter Grenzgängern für Ärger.
Grenzgänger protestieren mit Petitionen
Die Grenzgängerorganisation «Amicale des Frontaliers» sowie die «Amicale des usagers du transport public lacustre» (AUTPL) und ein weiteres Nutzerkollektiv protestieren nun mit Petitionen gegen die Reduktion. Sie sehen darin einen Rückschritt für die grenzüberschreitende Mobilität und die Entwicklung der Region. Zwei Petitionen gegen die geplanten Änderungen konnten bis Freitag total rund 4000 Unterschriften sammeln.
Die Verbände fordern zusätzliche finanzielle Unterstützung durch französische Behörden auf kommunaler und regionaler Ebene sowie von Verwaltungen. Unterdessen laufen Gespräche zwischen dem Kanton Waadt und den französischen Partnern weiter, um ab 2027 eine langfristig tragfähige Lösung zu schaffen. Ziel sei es, die Stabilität dieses wichtigen transnationalen Verkehrsangebots zu gewährleisten.