Coop

Bei Coop ist Plastik-Entsorgen nicht mehr gratis: ziehen andere mit?

Vivian Balsiger
Vivian Balsiger

Obwalden,

Leere Plastikflaschen von Shampoos oder Waschmitteln können bei Coop teilweise nicht mehr gratis entsorgt werden. Grund ist die Einführung des«Recybags».

Bei Coop kostenpflichtiger «Recybag»
Die kostenpflichtige «Recybag» soll das Recycling-System in der Schweiz vereinheitlichen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Entsorgen von gewissen Plastikverpackungen ist bei Coop teilweise nicht mehr gratis.
  • Der kostenpflichtige «Recybag» soll statt der Gratis-Entsorgung genutzt werden.
  • In der Migros kann noch gratis entsorgt werden.
  • Laut Konsumentenforum werden die anderen Detailhändler auch mitziehen.

Es gehört zum Wocheneinkauf bei vielen Schweizerinnen und Schweizern dazu: Das Mitnehmen und Entsorgen von Leergut bei der Sammelstelle von Coop oder Migros.

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Bei Coop konnte man bis anhin Plastikflaschen (z.B. von Waschmittel) gratis entsorgen. Damit ist jetzt Schluss. - keystone

PET-Flaschen haben ihren eigenen Behälter, gleich daneben oft jener für Plastikverpackungen. Milchflaschen, Waschmittel, Shampoos etc. können dort bei den Grossverteilern umweltgerecht und vor allem gratis entsorgt werden.

Doch damit soll jetzt Schluss sein!

Stichwort: «Recybag». Das neue System soll Ordnung ins Sammel-Chaos bringen– und das Recycling grundlegend verändern.

Zur Lancierung von «Recybag» haben sich zu Beginn des Jahres namhafte Vertreter aus dem Detailhandel und der Lebensmittelindustrie zusammengeschlossen.

Darunter Migros, Coop, Lidl, Aldi, Spar, Nestlé, Unilever und Emmi. Die von ihnen gegründete Organisation Recypac will schweizweit ein einheitliches Recycling für Plastikverpackungen und Getränkekartons aufbauen.

Zwischen 1 Franken (17 Liter) und 4 Franken (110 Liter) kostet der lila «Recybag». Er ist in verschiedenen Grössen bei teilnehmenden Detailhändlern erhältlich.

Darin kann eine breite Palette an Plastikabfällen gesammelt werden: Von Shampoo-Flaschen und Joghurtbechern über Zahnpastatuben bis hin zu Getränkekartons.

Abgegeben werden die Säcke direkt in den Verkaufsstellen oder auf den Recyclinghöfen der Gemeinden, wie der «Bund» berichtet.

Migros und Coop sind sich nicht einig

Heisst aber auch: Dort, wo Coop den «Recybag» neu einführt, ist es vorbei mit der kostenlosen Entsorgung von Milch- und Plastikflaschen. Das bestätigt Coop-Sprecher Kevin Blättler gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Coop stellt in einer Mitteilung aber auch klar: «An Standorten, bei denen die Kunststoffsammlung mittels Recybag oder alternativen Plastiksammelsäcken bereits besteht, bleibt die Sammlung von Plastikflaschen vorerst erhalten.»

Das Recybag-System befinde sich im Aufbau und sei erst in einigen Kantonen beziehungsweise Gemeinden eingeführt worden. Die Ausweitung erfolge «schrittweise».

Anders die Migros: Sie zeigt sich kulanter und ermöglicht ihren Kundinnen und Kunden auch nach Einführung des «Recybags» weiterhin eine gratis Recycling-Abgabe.

Kaufst du dir auch einen «Recybag»?

Das Konsumentenforum steht hinter der Initiative der Detailhändler.

Gegenüber Nau.ch weist die geschäftsführende Präsidentin Babette Sigg darauf hin, dass es in vielen Gemeinden die kostenpflichtigen Kunststoffsammelsäcke bereits gäbe.

Zum Teil schon seit einigen Jahren. Weiter betont sie, wie wichtig es sei, dass alle Haushalte Kunststoffe separat sammeln und entsorgen würden.

«Alle anderen werden mitziehen»

«Coop hat in einigen Filialen versuchsmässig die kostenpflichtige Sammlung umgesetzt und wird sie flächendeckend einführen.»

Es handle sich allerdings nicht um ein einzelnes Unternehmen, sondern mittelfristig um eine Branchenlösung. «Das heisst, dass auch alle anderen Detailhändler mitziehen werden», meint Babette Sigg weiter.

Auf eine entsprechende Nachfrage von Nau.ch bei Migros erklärt Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir, dass der Prozess zur Entsorgung aktuell noch gründlich geprüft wird. Vorerst bleibe der Service aber weiterhin kostenlos.

Kommentare

User #1868 (nicht angemeldet)

Dann werf ich sie wieder in den kübel, firmen produzieren Abfall, Kunden zahlen für entsorgung. Produkte werden aber nicht günstiger! Ein recycling sack ist teurer als ein normaler kübelsack

User #3835 (nicht angemeldet)

Dann landet es wieder im Wald.

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