Der Schnee der letzten paar Tage ging auch an den Bauern nicht spurlos vorbei. Letzte Nacht mussten sie gar Frostkerzen installieren.
Frostkerzen Felder
Bauern mussten wegen der kalten Temperaturen heute Nacht Frostkerzen auf den Feldern installieren. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten Tagen herrschten eisige Temperaturen.
  • Die Temperaturen sanken bis um 4 Uhr vielerorts unter null, wie Meteo News mitteilte.
  • Zahlreiche Bauern mussten deshalb ihre Obstbäume mit Frostkerzen schützen.

April, April, der macht was er will! Dieses Sprichwort traf in den letzten paar Tagen definitiv zu.

Nach dem Schnee folgten in der vergangenen Nacht Minustemperaturen. Sie sanken bis um 4 Uhr vielerorts unter null, wie der Wetterdienst Meteo News auf Twitter mitteilte. Im Mittelland gab es leichten Bodenfrost zwischen 0 und -3 Grad.

Ein grosses Problem sind diese Temperaturen vor allem für die Obstbäume. «Gefahr bestand vor allem für frühblühende Obstarten wie Kirschen und Aprikosen.» Das sagt Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband zu Nau.ch.

Die Folge: «Zahlreiche Betriebe haben in den gefährdeten Obstanlagen als Schutzmassnahmen Frostkerzen angezündet», so Helfenstein.

Eisig kalte Nacht verlangte grossen Einsatz

Einer dieser Betriebe ist die Ermelsburg in Murten FR. «Wir haben die ganze Nacht durchgeackert», sagt Gemüsebauer David Ermel zu Nau.ch. Er und sein Vater seien die ganze Nacht beschäftigt gewesen, Frostkerzen und Holz bei den Obstbäumen zu verteilen.

«Bei den Pfirsichen stellten wir Frostkerzen auf, bei den Hochstammkirschen mussten Holz-Meterspalten her», so Ermel. 25 Feuer mussten die beiden auf ihren Feldern verteilen.

Frostkerzen
Frostkerzen und Holz-Meterspalten schützen die Obstbäume vor der Kälte (hier auf der «Ermelsburg» in Murten FR. Um 2 bis 3 Grad wärmer wird dadurch die Temperatur am Boden.
Frostkerzen
So sehen die Frostkerzen auf den Feldern von weitem betrachtet aus.

«Die Früchte halten maximal bis -4 Grad aus.» In der Nacht seien zwar die Temperaturen nie unter diese Grenze gefallen. «Trotzdem sind wir froh, dass wir präventiv gehandelt haben», sagt Ermel.

Glück im Unglück also für die Früchte, die am Wochenmarkt in Bern verkauft werden. «In dieser Nacht sind wohl keine grossen Ernteausfälle entstanden», so Ermel.

Auch Helfenstein vom Bauernverband sagt: «Aktuell ist eine Einschätzung allfälliger Frostschäden noch nicht möglich.» Es gäbe regional einerseits grosse Unterschiede bei der Stärke des Frostes. Andererseits würden sich allfällige Frostschäden erst nach einige Tagen zeigen.

Schon letztes Jahr kam es im April zu einer Kälteperiode, die die Ernte vieler Betriebe zu grossen Teilen zerstörte.

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