Wegen des Klimawandels nimmt die Aggressivität bei den Ameisen zu. Dies zeigt eine neue Studie. Verschiedene Ameisen-Kolonien kämpften dabei gegeneinander.
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Ameisen sind laut einer neuen Studie weniger aggressiv, wenn sie aus kälteren Gebieten stammen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aggressivität in den Ameisen-Kolonien erhöht sich immer mehr.
  • Dies ist laut einer neuen Studie aus Österreich.
  • Ein Forschungsteam liess Ameisen aus der Schweiz, Österreich und Italien aufeinander los.

Unter den Ameisen-Kolonien herrscht immer stärkere Aggressivität. Grund dafür sind die Klimawandel-Effekte, wie beispielsweise steigende Temperaturen und mehr Stickstoff im Boden. Eine neue Studie aus Österreich zeigte dies.

Ameisen aus der Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien liess ein Forschungsteam gegeneinander kämpfen. Dabei wurden aus unterschiedlichen Kolonien zwei Arbeiterinnen aufeinander losgelassen.

«Die Aggressivität der Ameisen aus den wärmeren Gebieten war im Vergleich zu den kühleren Standorten um ein Vielfaches erhöht». Dies sagte Studienleiter Patrick Karpf in einer Mitteilung der Universität Innsbruck vom Donnerstag.

Stickstoff machen Ameisen aggressiver

Neben den Aggressionstests bei Kämpfen führte das Team mehrere genetische und umweltbezogene Analysen durch. Auch der Stickstoff-Gehalt im Boden mache Ameisen aggressiver. Dies schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie im Fachblatt «Science of The Total Environment».

Ein Verständnis der Folgen des Klimawandels für das Verhalten der Tiere sei wegen der Rolle dieser Tiere in Ökosystemen wichtig. Etwa 20 Billiarden Ameisen gibt es laut jüngsten Schätzungen auf der Erde. Vereint bringen sie mehr Gewicht auf die Waage, als alle wildlebenden Säugetiere und Vögel zusammen. Trotzdem seien Studien zu Ameisen spärlich.

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Schweizer Ameisen sind laut einer neuen Studie weniger aggressiv als Ameisen aus Italien. - sda - Keystone/DPA/SILAS STEIN

Auf lange Sicht sei Aggressivität für die Tiere ein Nachteil. «Wenn diese Kampfaktivitäten zunehmen, kostet das den Arbeiterinnen viel Kraft und Zeit», so Karpf. Die Energie würde dann etwa für die Nahrungssuche fehlen. Dass höhere Temperaturen zu mehr Aggressionen führen, ist in anderen Studien bereits etwa für Menschen, Huftiere und Wühlmäuse belegt worden.

Die untersuchten Kolonien der Ameisenart Tetramorium alpestre kommen auf Höhen zwischen 1600 und 2300 Metern vor. In der Schweiz wurden sie vom Julier- und Simplonpass gesammelt.

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