Klimawandel: Woran sterben Hitzetote genau?
Die Zahl der Hitzetoten ist durch den Klimawandel gestiegen. Experten zeigen, wie Hitze den Körper gefährdet und warum vor allem ältere Menschen betroffen sind.

Extreme Hitzewellen fordern immer mehr Todesopfer. Eine neue Studie zeigt: Die Zahl der Hitzetoten in Europa hat sich durch den Klimawandel verdreifacht.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Die tödliche Hitze ist dabei ein stiller Killer.

Denn die meisten Todesfälle ereignen sich leise: oft zu Hause oder im Krankenhaus. Die Öffentlichkeit nimmt sie weniger wahr als etwa Tote durch Überschwemmungen, zitiert «N-TV» das Forschungsteam des Imperial College London.
Klimawandel: Wie Hitze den Körper belastet
Hitze, die seit dem Klimawandel ansteigt, bringt den Kreislauf an seine Grenzen. Der Körper versucht, sich durch Schwitzen abzukühlen.
Bei anhaltender Hitze und fehlender Abkühlung in der Nacht kann das System versagen. Vor allem Menschen über 75 Jahre mit Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen sind betroffen, berichtet das Umweltbundesamt laut der «Zeit».
Auch Demenzkranke zählen zur Risikogruppe.
Was passiert im Körper bei extremer Hitze?
Bei hohen Temperaturen steigt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen. Der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen kann zu Dehydrierung führen.
Das Blut wird dicker, das Herz muss stärker pumpen. Infolge der Überlastung kann es zu Organversagen kommen, zitiert die «Zeit» das Robert-Koch-Institut (RKI).
Wer stirbt besonders häufig an Hitze?
88 Prozent der Hitzetoten sind laut Studien Senioren ab 65 Jahren, so die «FAZ». Viele Opfer leiden an chronischen Krankheiten.

Die Gefahr steigt, wenn die Hitze mehrere Tage anhält und die Nächte keine Abkühlung bringen. Schon einzelne heisse Tage erhöhen die Sterblichkeit, betont das deutsche Umweltbundesamt.
Warum wird Hitze oft unterschätzt?
Hitze als Todesursache wird selten offiziell registriert. Auf Totenscheinen steht meist die Folgeerkrankung, nicht die Hitze selbst, erklärt das RKI.
Deshalb sprechen Experten von einem «lautlosen Killer». Die wahre Zahl der Hitzetoten wird so häufig unterschätzt, wie «T-Online» berichtet.