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Akut krank: Bald kommt im Baselbiet der Arzt nach Hause

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Liestal,

Im Baselbiet sollen akut kranke Personen öfter zu Hause gepflegt werden. Der Kanton investiert fast 10 Millionen Franken ins Modell «Hospital at Home».

hospital at home
Baselland will seine Spitäler mit dem Projekt «Hospital at Home» stärker entlasten. (Symbolbild) - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Patienten sollen im Baselbiet vermehrt zu Hause versorgt werden und weniger im Spital.
  • Dafür soll das Projekt «Hospital at Home» mit 10 Millionen Franken unterstützt werden.

Im Baselbiet sollen Patientinnen und Patienten mit akuten Krankheiten öfter zu Hause gepflegt werden. Für das Modell «Hospital at Home» gibt es knapp 10 Millionen Franken, wie SRF berichtet.

Patientin Rita Hinderling testet das Projekt bereits. Die 74-Jährige leidet an Lungenentzündungen und wird nun zu Hause behandelt. «Ein Aufenthalt im Spital ist für mich immer wieder mit Stress verbunden», erzählt sie.

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Das Spital zieht ins Wohnzimmer: Die Technik überwacht die Patientinnen und Patienten dabei aus dem Spital heraus. (Symbolbild) - depositphotos

Im eigenen Zuhause kommt nun dreimal täglich eine Pflegefachkraft vorbei. Zudem besucht sie ein Assistenz-Arzt und dreimal pro Woche eine Oberärztin. Bei Bedarf können mittels Armbanduhr und Brustkleber ihre Werte direkt vom Spital aus überwacht werden.

Mehr Komfort, weniger Kosten

Severin Pöchtrager, leitender Arzt am Kantonsspital Baselland (KSBL), betont bei SRF: Vor allem ältere Menschen mit Entzündungen, Grippe oder Herzschwäche können von «Hospital at Home» profitieren.

Nicolas Geigy von der KSBL-Geschäftsleitung sagt zu SRF: «Patienten, die zu Hause behandelt wurden, müssen weniger oft wieder ins Spital.» Auch Verwirrtheitszustände und Stürze nehmen ab.

Findest du es gut, die Krankenversorgung nach Hause zu verlegen?

Im Baselbiet verspricht man sich mit «Hospital at Home» Einsparungen. Dank des Modells können gegenüber einer stationären Behandlung rund 10 Prozent an Kosten pro Fall gespart werden.

Das soll insgesamt rund 670'000 Franken innerhalb von drei Jahren ausmachen. Demnach könnten weitere 6 Millionen durch weniger Reha-Aufenthalte eingespart werden.

Kritik an «Hospital at Home»

SP-Landrat Urs Roth sieht eine rechtliche Grauzone. Spitäler dürften ihre Leistungen nicht ausserhalb ihres Standorts abrechnen. Zudem seien Organisationen wie die Spitex kaum involviert, wie er betont.

Trotz Einwänden legt die Politik Wert auf Innovation und Kostenkontrolle. FDP, Mitte, GLP und SVP sehen in «Hospital at Home» eine Chance.

Kommentare

User #3875 (nicht angemeldet)

Akut krank: Dann nix wie weg nach Thailand!

User #4792 (nicht angemeldet)

Ist nichts neues sondern war früher mal normal... Bevor wir aus Solidarität sparen mussten.

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