Das Montreux Jazz Festival 2020 hat seinen Platz im Internet gefunden: Vom 3. bis 18. Juli werden anstelle der geplanten Liveshows jeden Abend auf YouTube kostenlose Konzerte aus den Archiven zu sehen sein, wie das Festival am Mittwoch mitteilte.
Die verstorbene US-Sängerin Etta James, 1993 am Montreux Jazz Festival: Das unvergessliche Konzert wird diesen Sommer anstelle des regulären Festivals auf YouTube gezeigt. (Archivbild)
Die verstorbene US-Sängerin Etta James, 1993 am Montreux Jazz Festival: Das unvergessliche Konzert wird diesen Sommer anstelle des regulären Festivals auf YouTube gezeigt. (Archivbild) - sda - Keystone/STR
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf dem Corona-bedingten Alternativprogramm «54th Summer of Music» stehen unvergessene Montreux-Momente wie die Auftritte von Etta James (1993), Suzanne Vega (2004), Nina Simone (1976) oder BB King (1993).

Einige Aufnahmen werden als Weltpremiere gezeigt - so etwa die Konzerte von John Lee Hooker (1983) oder Angelique Kidjo & Friends (2016).

Das Montreux Jazz Festival hat seit seinen Anfängen im Jahr 1967 ein audiovisuelles Archiv aufgebaut. «Dieser reiche Fundus, unser Vermächtnis, hat das Festival berühmt gemacht», wird Festival-CEO Mathieu Jaton in der Medienmitteilung zitiert.

Und nicht nur das. Der Sammlung ist es zu verdanken, dass sich Marvin Gaye - sein Konzert wird am 16. Juli im Anschluss an den Auftritt von Rag'n'Bone Man (2019) gezeigt - 1980 in Montreux überhaupt filmen liess. Er sei bekannt dafür gewesen, Kameras aus dem Konzertsaal zu verbannen, sagte Pressesprecher Marc Zendrini gegenüber Keystone-SDA. Doch als ihm Claude Nobs, Mitbegründer und langjähriger Leiter des Montreux Jazz Festival, das Archiv zeigte, wollte der Soulsänger unbedingt auch Teil davon sein.

Die Konzert-Serie wird unter anderem in Kooperation mit dem National Museum of African American Music (NMAAM) präsentiert. Sämtliche Werbeeinnahmen werden der Institution zukommen - und auch die Zuschauerinnen und Zuschauer können spenden. Das NMAAM wird im September 2020 in Nashville eröffnet und zeigt anhand historischer Exponate und interaktiver Technologie die Geschichte von mehr als 50 musikalischen Genres und Sub-Genres.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

YoutubeRag'n'Bone ManKonzertInternet